By 27. Januar 2014 Read More →

Fallhöhe ist nicht zu unterschätzen

Die Börsenampel für den inneren Markt wechselt von Grün auf Gelb.  leicht eine Outperformance erzielen.  Immer mehr Aktien verlieren ihre wichtigste charttechnische Unterstützung. Dafür eröffnen sich neue Chancen – zum Beispiel bei Gold.

Liebe Leserinnen und Leser,

vergangene Woche habe ich hier noch wie gewohnt von der Stärke der Bullen sprechen können. Aber nun wird es spannend, da jetzt eine weitere Handelswoche mit nur mäßigen Geschäftszahlen für das vergangene Quartal hinter uns liegt. Zuletzt reagierten die Investoren verschnupft auf die hohen Belastungen bei der Deutschen Bank, die Verschiebung des ehrgeizigen Margenzieles bei SAP, rechtliche Streitigkeiten bei Allianz und häufig enttäuschende Umsätze bei wichtigen US-Firmen wie IBM. Insgesamt scheint die Berichtssaison eher zu enttäuschen – oder die Erwartungen der Börsianer waren einfach nur zu hoch nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Wochen. Ebenfalls nicht euphorisch wurde die leichte Abschwächung des Wirtschaftswachstums in China aufgenommen, was die Währungen und Indizes der Schwellenländer durcheinander wirbelt. Dementsprechend riecht es nun nach einer Steilvorlage für einen erneuten Versuch des Bärenlagers, endlich eine Korrektur zu erzwingen, die diesen Namen wirklich verdient. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Bemühungen der Bären jetzt von Erfolg gekrönt werden?

Da die Charts den Ausgang des Kampfs zwischen Käufern und Verkäufern spiegeln, schadet es also nicht, einige Charts sprechen zu lassen. Beginnen wir doch gleich mit der weltweit stark beachteten und als „Lokomotive“ bekannten Wachstumsbörse Nasdaq.

Weiterhin sehr hohe Marktbeteiligung

Häufig liest man derzeit die Kritik, nur wenige „schwere“ Titel würden die Börsenindizes oben halten und umgekehrt stünden zunehmend Titel unter Druck. Hält dieses Bild jedoch der Wirklichkeit stand? Meiner Meinung nach nicht. Denn gem. der hier und in meinem Börsenbrief mit den konkreten Ein- und Ausstiegszeitpunkten verfolgten Philosophie „Bullish Percent“ erleben wir sogar umgekehrt derzeit eine ungewöhnlich hohe Marktbreite.

buhl_2701_1Quelle: stockcharts.com

Wie Sie dem Chart entnehmen können, handeln heute 72 % der Wachstumswerte auf einem definierten Kaufsignal der P & F Technik. Dies ist ein sehr hoher und nur selten erreichter Partizipationsgrad, bei dem sogar schon mit einer Überhitzung bzw. zyklischen „Abkühlung“ gerechnet werden muss.

Wie Sie im abgebildeten Zeitraum seit dem Jahre 2004 erkennen, stellt die Region zwischen 70 und 76 % eine obere Wendezone dar. Ein höherer Prozentsatz an Kaufsignalen scheint also mit extrem hohen Widerständen verbunden und wurde bisher zumindest nicht erreicht. Trotz der guten Argumente der Bullen sollten Sie diese Grafik im Hinterkopf behalten und sich bei Gelegenheit daran erinnern, daß die potentielle Fallhöhe enorm ist. Noch ist es nicht so weit, aber zyklisch betrachtet erkennen Sie deutlich, daß wir derzeit keinen strategisch günstigen Einstiegszeitpunkt sehen. Aber noch einmal ganz deutlich: bevor wir nicht in einer negativen 0-Spalte unter die Schwelle von 70 % nach unten rauschen, gibt es keinen Grund übertrieben pessimistisch zu sein. Denn ein Markt kann länger überkauft und überhitzt bleiben, als das rational wäre. In meinem Premiumbrief werde ich Sie natürlich konkret informieren.

Innerer Markt wechselt von Grün auf Gelb

Der wichtige 50-Tage-Indikator, der Ihnen zeigt wieviele Titel an der New Yorker Börse oberhalb der wichtigen gleitenden 50-Tage-Linie handeln, deutet aktuell auf ein erhöhtes Risiko für Gewinnmitnahmen.

 

Dieser Wert ist bereits am Donnerstag um 5 % und unter die wichtige Schwelle von 70 % gefallen. Erfahrungsgemäß ein Niveau, auf dem sich das Risiko erhöht, daß der Markt von innen her aufweicht und eine Korrektur eingeleitet wird. Hintergrund: aus welchen Gründen auch immer verlieren immer mehr Titel ihre wichtigste charttechnische Unterstützung. Beachten Sie bitte auch, daß der Indikator erneut an der wichtigen negativen (roten) Begrenzungsgeraden gescheitert ist und sich die positive Marktbreite insofern seit Oktober (Buchstabe B) abschwächt. Es gibt also diverse Gründe, über eine Absicherung nachzudenken.

Gold vor einem Comeback?

Noch ist es vielleicht zu früh, von einem Comeback zu sprechen. Aber charttechnisch sehr interessant ist die Ausgangslage auf jeden Fall. Denn viele „Perma-Bullen“ haben in den vergangenen Wochen die Seite gewechselt und ein Kurssturz auf 1.000 $ war in den Medien bereits eine ausgemachte Sache.

Quelle: stockcharts.com

Quelle: stockcharts.com

Der besonnene P & F Chart zeigt die Ausgangslage deutlich. Das Preistief des vergangenen Sommers (Buchstabe 7) wurde verteidigt – aber die wichtige Barriere bei 1.260 $ auch umgekehrt noch nicht geknackt. Der Kurs handelt unterhalb der negativen Widerstandsgeraden, weshalb der übergeordnete Abwärtstrend noch als intakt gilt. Sehr interessant ist aber das meist sehr zuverlässige Projektionsziel der P & F Technik. Die Schwungkraft, der „Punch“ der Bewegung der vergangenen Tage deutet auf ein erstes Kursziel von über 1.400. Und dann würden wir deutlich oberhalb der Trendgeraden handeln.

Auf eine Kurserholung bzw. Bodenbildung deutet auch der HUI Minenindex der wichtige Widerstände geknackt und erstmals seit Oktober wieder oberhalb der wichtigen 50-Tage-Linie handelt. Noch sind die Minentitel nicht „über den Berg“ aber es riecht nach sehr lukrativen Trading- und Investmentchancen, die ich im Premiumbrief besprechen werde.

DAX knapp oberhalb Unterstützung

Noch schnell einen Blick auf den DAX, der einen schweren Stand hat. Zu groß war vor dem Wochenende die Angst vor der FED-Sitzung. Mal abgesehen von den schlechten Nachrichten aus China und den Schwellenländern. Ich gehe aber davon aus, daß die FED keine Überraschungen verkündet und bei den Tippelschritten bleibt, mit denen die Anleihekäufe reduziert werden sollen. Und genau damit können die Investoren leben – meiner Meinung nach. Das avisierte Wachstum von etwa 3 % in den USA sollte einen selbsttragenden Aufschwung stützen – und einen Kursrutsch verhindern.

Aktuell hat sich eine 0-Spalte gebildet, die auf die gegenwärtige Überlegenheit des Angebots deutet. Noch ist aber nicht viel angebrannt. Spannend wird es erst bei 9.400.

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Quelle: stockcharts.com

Im DAX erkennt man andeutungsweise, daß die Investoren seit längerer Zeit mal wieder über die Risiken nachdenken. Auch der stabile Goldpreis deutet darauf.

Deshalb bemühe ich in meinem Börsenbrief und natürlich ebenfalls in der Vermögensverwaltung in jeder Börsenlage auch Positionen im Depot zu haben, die gesonderten zyklischen Schwankungen unterworfen sind.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihren Engagements,

Herzliche Grüße aus dem Rheinland,

Ihr Klaus Buhl

 

Posted in: Gastbeiträge

About the Author:

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

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