By 15. März 2013 Read More →

DAX verstärkt Kaufsignal

Ganz allmählich tasten sich die US-Märkte in sehr luftige Regionen vor. Für antizyklische Spekulationen ist es derzeit noch zu früh. Die inzwischen recht große Entfernung des DAX zur aufsteigenden Unterstützungslinie bereitet aber zunehmend Sorgen.

 

Liebe Leserinnen und Leser,

pünktlich zum vierten Geburtstag des Bullenmarktes bekommen die Bullen ein wenig Respekt. Prompt in dem Moment, in dem sich die positiven Nachrichten häufen (z.B. die Aufhellung am US-Arbeitsmarkt, ISM-Daten), nimmt die Dynamik der Börsen weiter ab und die Versuchung, Gewinne mitzunehmen, erhöht sich. Die Logik dahinter ist leicht zu verstehen, denn gute konjunkturelle Nachrichten werden in Zeiten der Zinsmanipulation sofort mit einem früher als erwarteten Ende der extremen Politik der niedrigen Zinsen in Zusammenhang gebracht.

Die aktuelle Verunsicherung soll aber nicht unbedingt verwundern, denn immerhin haben zumindest die wichtigen US-Indizes neue Hochs markiert und der DAX steht vor dem nachhaltigen Sprung über die 8.000 Punkte. Auf der anderen Seite aber üben die runden Zahlen eine magische Anziehungskraft aus und nur selten geht den Bullen knapp unterhalb davon die „Puste“ aus. Sowohl die Käufer als auch die Verkäufer haben derzeit (wie immer also) viele gute Argumente auf Ihrer Seite. Kein Wunder, dass heute bereits wieder die „Mutter aller teuren Fragen“ an den Börsen ernsthaft diskutiert wird.

 

Ist diesmal alles anders?

In der Tat grübeln die Anleger darüber, wie es sich in einer Börsenwelt zu bewegen gilt, die von der Politik und den Zentralbanken manipuliert wird. Immerhin betreiben praktisch alle wichtigen Notenbanken der Welt eine Nullzinspolitik um negative reale Zinsen zu erzeugen und Geld konstant zu entwerten.

Trotz der logischen Flucht vieler Anleger aus Geldwerten, und der nach wie vor attraktiven Bewertung der meisten Aktien, bin ich der Überzeugung, dass es auch diesmal so wie immer sein wird. Auch der jetzige Bullenmarkt wird irgendwann in eine Übertreibung übergehen (von der wir heute noch weit entfernt sind) und es wird wieder deutliche Gewinnmitnahmen geben. Diese wird man dann wie immer gut an den Risikoindikatoren des inneren Marktes erkennen.

 

Innerer Markt übergeordnet positiv – aber die Luft wird dünn

Wie Sie unschwer erkennen, bleibt der wichtige übergeordnete Risiko- Indikator NYSE Bullish Percent in einer positiven X-Achse. Es fließt weiterhin Kapital in den breiten Aktienmarkt der New Yorker Börse mit Ihren fast 4.000 Werten und nicht nur in die großen Titel des Dow Jones. Der Indikator handelt in der oberen überhitzten Zone, was aber alleine noch kein Verkaufssignal ist. Vielmehr bedeutet dies, dass sehr viele Titel auf einem Kaufsignal der P & F Technik handeln und somit von den Investoren als attraktiv betrachtet werden. Natürlich ist es der Sinn von zyklischen Indikatoren wie diesem hier zu hinterfragen, wie lange ein positives Szenario noch andauern kann. Solange aber aus irgendwelchen Gründen kein Geld aus dem Markt fließt, wir also weiterhin in einer positiven X-Achse handeln, sollte man systematisch investiert bleiben und nicht „auf Verdacht“ verkaufen. Aber natürlich schadet es nicht zu beobachten, ob der Indikator trotz konstanter Indizes wie Dow Jones und NASDAQ nach unten abtropft. Oder wie sich wichtige zyklische Indikatoren wie Transport und Finanzen verhalten. Oder ob der schnellere 50-Tage-Indikator deutlich divergiert.

Behalten Sie bitte die zyklischen Indikatoren weiterhin gut im Blick. Meist erkennen Sie hier frühzeitig, welche Richtung die „äußeren“ Indizes einschlagen werden.

 

DAX mit viel Potenzial

Vor wenigen Tagen hat sich der DAX endlich über sein wichtiges Widerstandsniveau bei 7.850 geschoben und dieses bisher auch verteidigt.

Dabei hat der Index ein weiteres dreifaches Kaufsignal geliefert und die entsprechenden vorigen X-Säulen überboten. Damit wird der bisherige Widerstand bei 7.850 zur neuen Unterstützung. Ebenfalls wird das Projektionsziel weiter nach oben geschoben und deutet nun auf fast schon unseriös erscheinende 9.600 Punkte. Bedenken Sie in diesem Zusammenhang aber nochmals, dass der DAX ein Performance-Index ist und alle aufgelaufenen Dividenden aufsaugt. Wäre er ein Kursindex (wie die meisten anderen wichtigen Indizes) stände er etwa 15 bis 20 % tiefer. Ein wenig Sorgen macht mir neben dem generell recht hohen Optimismus die große Entfernung des Kurses zur aufsteigenden Unterstützungslinie. Diese Linien haben die (manchmal unangenehme) Eigenschaft, von Zeit zu Zeit getestet zu werden. Die kommende zwangsläufige Korrektur könnte also heftiger werden als die vorhergehenden.

 

Öl auch saisonal attraktiv

Vergangene Woche habe ich hier die Entwicklung des Ölpreises besprochen und eine gute Einstiegsgelegenheit vermutet – was bisher ja auch richtig war. Heute will ich noch zwei Punkte ergänzen. Falls sich die weltweite Konjunktur erholt, die Produktion erhöht und mehr Waren transportiert werden, ist ein steigender Ölpreis keine Überraschung. Trotzdem sollten Sie aber auch die umgekehrte Entwicklung im Auge behalten, also einen fallenden Ölpreis nach kurzer Erholungsphase. Dies nämlich würde darauf deuten, dass Konjunktur und Aktienkurse auf wackeligen Beinen stehen würden.

Aber noch ein wichtiger Aspekt spricht für steigende Ölpreise – die Saisonalität. Also das typische jahreszeitliche Muster, in welchen Monaten die Preise eher steigen und wann sie durchschnittlich eher fallen. Aber sehen Sie selbst (LINK).

Sehr deutlich bildet der Ölpreis (im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre) im Februar ein Preistief, an welches sich eine deutliche Erholung anschließt. Demnach hat die Überlegung der vergangenen Woche, im Öl eine Long-Position zu eröffnen, auch eine starke saisonale Unterstützung.

In der kommenden Woche gehe ich hier auf den wichtigen sasionalen Einfluß der Jahreszeit auf den Aktienmarkt ein. Denn es ist sicherlich kein Zufall, dass die Performance von Aktien im Winter weit besser ist als während der warmen Jahreszeit.

Diese Zusammenhänge sollten Sie natürlich auch bei Ihren Dispositionen und Investments beachten. Ganz ähnlich halte ich es natürlich auch in meiner neuen Vermögensverwaltung, in der die Aktienquote auch anhand von saisonalen Mustern gesteuert wird. Falls Sie hierzu Fragen oder Anregungen haben, kontaktieren Sie mich bitte.

Bei Interesse für eine meiner Dienstleistungen oder weiteren Fragen wenden Sie sich bitte einfach an mich. Ebenfalls, falls Sie sich für einen fairen Depotcheck interessieren oder die Schwankungen in Ihrem Portfolio reduzieren wollen. Denn speziell in diesem Jahr gehe ich davon aus, daß wegen der Problematik am Rentenmarkt eine auskömmliche Performance nur durch optimales Timing sicher gestellt wird. Die Frage, wann man mehr und wann man weniger Aktien halten sollte – also das Timing – wird immer wichtiger.

 

Mit herzlichen Grüßen aus Bonn,

Ihr Klaus Buhl

 

 

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

About the Author:

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

Comments are closed.

Werbung
Werbung banner ad
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch die weitere Nutzung der Seite www.chartanalysen-online.de stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.