By 19. Januar 2015 Read More →

SMI: Kursziel 6.600 Punkte?

Auch in den vergangenen Tagen wurden die Schwankungen der Märkte bekanntlich nicht geringer – ganz im Gegenteil. Der DAX blieb per Saldo recht gelassen und scheint die magische Marke von 10.000 Punkten zu überwinden. Eine noch spannendere Ausgangslage bietet uns der Schweizer Aktienmarkt.

Liebe Leserinnen und Leser,


die Unruhe an den Märkten war natürlich vor allem dem Schritt der Schweizer Notenbank geschuldet, ihre Währung nicht mehr um jeden Preis gegenüber dem Euro festzuhalten.
Irgendwie hatte mich dieses Experiment auch von vornherein an das System der schwankenden europäischen Währungen mit festen Interventions-punkten erinnert. Dieses scheiterte bekanntlich ebenfalls und machte den Weg für das heutige Euro- System frei.

Entsprechend heftig waren die Schwankungen bei Devisen und natürlich am Schweizer Aktienmarkt. Binnen weniger Minuten schoss der Franken gegenüber dem Euro um 20 % nach oben und der Schweizer Aktienindex  um 10 % nach unten. So einen Chart sieht man wirklich nicht alle Tage, weshalb wir später einen Blick darauf werfen werden.

Ich frage mich, ob wir hier nicht vielleicht doch in eine typische kurzfristige Übertreibung hineingeraten. Die Logik dahinter ist einfach nachzuvollziehen, da die relativ kleine Schweizer Binnenwirtschaft natürlich auf Exporte angewiesen ist. Und diese Exportgüter werden nun quasi über Nacht um 20 % teurer für Ihre Abnehmer außerhalb der Schweiz. Da heutzutage kaum eine Dienstleistung, nur sehr wenige Güter des Maschinenbaus und auch nur wenige Luxus-Uhren konkurrenzlos sind, ist es kein Wunder, dass sich die Schweizer Exporteure große Sorgen machen.

So meldete sich prompt die Großbank UBS mit ihrer Einschätzung zur Entwicklung des Sozialprodukts. Anstelle eines Wachstums von fast 2 % erwarten die Banker nun lediglich eine Steigerung von einem halben Prozent. In „harten“ Zahlen gerechnet, erwartet die UBS einen Rückgang der Exporte  von rund fünf Milliarden und hält die Entscheidung für wenig nachvollziehbar.

Interessant ist heute auch meine in den vergangenen Jahren hier bereits dargelegte Vermutung, dass der Schweizer Aktienmarkt ein guter Indikator für das Risikoverhalten der Anleger ist. Grundsätzlich nämlich reagiert der SMI empfindlich auf politische oder gesellschaftliche Veränderungen. Häufig konnte man in der Vergangenheit Krisensituationen schon etwas früher in diesem Index als in anderen erkennen.

Schweizer Aktien knicken ein

Ob wir uns in einer Übertreibungsphase befinden oder nicht, werden wir natürlich erst in einigen Tagen erkennen. Ich jedenfalls habe das Gefühl, dass wir derzeit eine gute Einstiegsgelegenheit in Schweizer Topwerte sehen, die sich vielleicht schneller wieder von den Turbulenzen am Devisenmarkt erholen werden, als die Masse der Anleger heute vermutet.

 

Seit dem Sommer 2012 tendierte der Schweizer Aktienmarkt in einem recht stabilen Aufwärtstrend, der nur im vergangenen Herbst kurz verletzt wurde. (0-Spalte mit dem Buchstaben A für Oktober).


Erst zu Beginn dieser Woche markierte der Index ein neues Hoch bei 9.250 Punkten, bevor ihn der gestrige Blitzschlag traf. Um über 10 % rauschte der Index nach unten und löste dabei zwei Verkaufssignale aus. Erst knapp unterhalb der jüngeren positiven Unterstützungsgerade endete der Kursverfall.
Dabei bildete sich übrigens eine Formation, die auf eine heftige Übertreibung deutet und meist eine Erholung einleitet. Trotzdem verschob sich das Projektionsziel für den Index radikal nach unten und deutet nun auf ein Kursziel von 6.600 Punkten.

Fundamental ist dies eigentlich nicht vorstellbar, hängt aber mit der hohen Dynamik zusammen. Hintergrund ist die Eigenschaft von P & F Charts, nicht nur die Preise, sondern auch die damit verbundene Dynamik zu  bewerten.

Obwohl heute ein solch tiefes Kursziel eigentlich unvorstellbar ist, schadet es sicherlich nicht, einen Schritt zurückzutreten und einige Tage abzuwarten. Wer weiß, welche Kollateralschäden in den Handelsabteilungen der Banken und bei den Hedgefonds entstanden sind. Vielleicht müssen in den kommenden Tagen noch einige notleidende Transaktionen abgewickelt werden, wofür Liquidität benötigt und anderswo Kapital abgezogen werden könnte.

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Mit herzlichen Grüßen vom Rhein,

Ihr Klaus Buhl

Posted in: Gastbeiträge

About the Author:

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

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