By 17. November 2014 Read More →

Barrick Gold, Goldminen- und Energie-Aktien – Augen auf beim Schnäppchen-Kauf

Die amerikanischen Aktienmärkte sind bereits einen deutlichen Schritt weiter als der DAX und notieren auf Rekordhoch. Allerdings ziehen bisher nicht alle Sektoren mit, vor allem der Energiebereich bereitet Sorgen. Eine ganz besondere Gelegenheit eröffnet sich Anlegern hingegen am Goldmarkt.

Liebe Leserinnen und Leser,

am Freitag hat unser DAX plötzlich den Rückwärtsgang eingelegt – und nebenbei wieder einmal deutlich gemacht, dass die kurzfristige Kursbildung mit Logik nichts zu tun hat. Denn als Begründung für den Kursdipp herhalten musste die Konjunktur, bzw. die Entwicklung des deutschen Brutto Inlandprodukts BIP der vergangenen Quartale.

Ja, es stimmt, die Konjunktur ist aufgrund des schwachen Wachstums der Wirtschaft in den ersten drei Quartalen nur knapp an einer Rezession vorbei geschrammt. (definiert als ein Rückgang des BIP in drei aufeinander folgenden Quartalen). Die Gründe dafür sind bekannt. Aber schließlich sind aus diesen Gründen die Kurse bereits kräftig im Frühjahr und dann noch deutlicher im Oktober eingeknickt. Es gibt also keinen triftigen Grund, heute wegen dieser Entwicklung den Verkaufsknopf zu betätigen. Zumal die Konjunkturdelle weniger tief als von vielen gefürchtet ist. Im Jahresvergleich legte die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal nämlich wieder um 1,2 Prozent zu.

Nicht zuletzt wegen des tiefen Ölpreises und des durch Lohnsteigerungen höheren Einkommens der meisten Konsumenten gehen die Forschungsinstitute wieder von einer Beschleunigung der deutschen Konjunktur aus. Auch die Expansion der US-Wirtschaft und die Stabilisierung in Europa deuten auf ein positives Umfeld für Aktien. Natürlich auch relativ, da die Bewertung deutscher Aktien nach wie vor attraktiver als die von Renten ist.

Trotzdem hat sich aber die Charttechnik wieder etwas eingetrübt. Bereits am vergangenen Freitag hat der DAX eine Formation gebildet, die auf einen Angebotsüberschuss in der Umgebung der 200-Tage-Linie bei 9.500 Punkten deutet. Mittlerweile sind wir auch wieder unter die mittelfristig wichtige 50-Tage-Linie gerutscht, entgegen deren Verlauf viele Investoren nur ungern handeln.

Vor allem aber hat sich gestern ein Verkaufssignal der P & F Technik gebildet, als die rechte 0-Spalte unter die vorhergehende bei 9.250 rutschte. Auch heute kämpfen wir auf diesem Terrain, welches die Bedeutung der Marke unterstreicht.

Diese Entwicklung sollte man natürlich gut im Blick behalten. Aber noch ist es viel zu früh, um überstürzt in Panik zu fallen. Ein Ausatmen der Kurse nach einem Sprint von 1.000 Punkten ist wirklich nicht so schwerwiegend. Vor allem, da wir nach wie vor komfortabel oberhalb der steigenden Unterstützungsgeraden handeln. Erst unterhalb davon sollte man mit den Verkaufssignalen weniger lax umgehen. Denn schließlich ist es üblich, dass die Kurse ihre jeweiligen Geraden testen.

Während der DAX aktuell mit dem Widerstand der wichtigen 50 -Tage- Linie bei 9.300 Punkten kämpft, ist der weltweit führende S&P 500 Index diesbezüglich schon ein Stück weiter und hat bereits ein neues Allzeithoch erklommen. Aber nun stellt sich die Frage, wie es wohl nach dem Wahlsieg der Republikaner im Kongress weitergehen könnte. Immerhin ist eine Phase der Unsicherheit möglich, da die Regierungsarbeit für Präsident Obama schwieriger wird und er schon als so genannte „lahme Ente“ nominiert ist. Zukunftsweisende Reformen scheinen nun kaum mehr durchführbar.

Traditionell sympathisiert die Wall Street mit den Republikanern. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Käufer ihren Druck beibehalten und wir keine Turbulenzen erleben werden. Dafür spricht natürlich auch die Jahreszeit, immerhin beginnen nun die positivsten Börsenmonate des Jahres, was übrigens auch für Zwischen-Wahljahre wir dieses gilt.

Darauf deutet auch der ruhige P & F Chart des S & P 500 Index, der die störenden Nebengeräusche des Haupttrends herausfiltert – trotz der Atempause der vergangenen beiden Tage. Übergeordnet sieht es wirklich so aus, als könnten die Bullen das Hoch verteidigen. Darauf deutet übrigens auch der wichtigste Risikoindikator des inneren Marktes, der sich in den vergangenen Tagen deutlich verbessert hat.

S & P 500 mit deutlichem Anschlusspotential

Gut erkennt man, dass der Aufwärtstrend gemessen an der positiven Unterstützungsgerade vollkommen intakt ist. Diese wurde während der Oktober- Korrektur bestätigt, als der Kurs hier erneut Schwung sammelte. Kein Wunder, dass sich bei 1.960 Punkten ein erneutes Kaufsignal bildete, als die vorhergehende X- Achse überschritten wurde. Ohne Konsolidierung wuchs die beschriebene positive X- Spalte bis an das starke Widerstandsniveau an der runden Marke von 2.000 Punkten.

Dort wurde auch das bisherige September-Hoch geknackt und ein doppeltes Kaufsignal ausgelöst. Diese Entwicklung muss für die Pessimisten sehr überraschend sein, haben sich doch die konjunkturellen Risiken noch längst nicht aufgelöst. Vor allem bleibt die Gefahr, dass die Schwäche der europäischen Konjunktur auf die amerikanische abfärbt. Auch der sehr feste Dollar ist nicht unbedingt das ideale Szenario aus Sicht der US-Börsianer.

Nichtsdestotrotz ist der Chart uneingeschränkt positiv. Erste Kratzer wären erst sichtbar, falls sich eine dynamische 0- Spalte bildet und unter die Region von 1.840 fallen würde. Dort verläuft aktuell die positive Unterstützungsgerade. Behalten Sie also dieses Niveau gut im Blick. Bis dahin aber liegt der Ball eindeutig im Feld der Bullen und wir Anleger sollten „Mr. Market“ möglichst viele Punkte abknöpfen.

Innerer Markt verbessert

Die deutliche Verbesserung der Marktbeteiligung zeigt auch dieser Chart, der die Relation der Kaufsignale im S & P 500 Index darstellt. Seit einiger Zeit fließt wieder Kapital in den Markt. Dies erkennen Sie an der stabilen X-Achse im rechten Bereich. Nachdem der Risikoindikator bis auf den tiefsten Stand seit dem Sommer 2012 gefallen war, erhöht sich jetzt wieder die Anzahl der Kaufsignale im Sinne der P & F Technik. Obwohl oder weil sich neue Investments damals schlecht anfühlten, griffen die ersten mutigen Investoren schon Mitte Oktober wieder zu. Dies zeigt deutlich, dass Investitionen bei den amerikanischen „Big-Caps“ als interessant eingeschätzt werden. Obwohl natürlich niemals die Risiken ausgeblendet werden sollten, erkennt man hier deutlich, dass die offensive Mannschaft auf das Feld gehört.

Mittlerweile handeln wieder 62 Prozent der im S & P 500 enthaltenen Aktien auf einem Kaufsignal der P & F Technik und damit oberhalb einer wichtigen Unterstützung. Eine systematisch ansteigende Anzahl von Aktien trägt also die gegenwärtig positive Bewegung des breiten Marktes.

Energie-Aktien hinken hinterher

Dieser Chart zeigt Ihnen den Index der wichtigsten in den USA gehandelten Energie- Aktien. Deutlich erkennen Sie, dass die Energie-Aktien dem allgemeinen Markt noch weit hinterher hinken. Vor allem ist dies natürlich deren Abhängigkeit vom zuletzt deutlich gefallenen Ölpreis geschuldet. Aber trotzdem sollten wir die Performance des Energiesektors im Auge behalten und sogar als kleines Warnzeichen interpretieren. Denn klassischerweise sollten speziell die Energieaktien von einem stabilen konjunkturellen Aufschwung getragen werden. Nur selten ergeben sich stabile Hochs an der US- Börse ohne Teilnahme dieses wichtigen Sektors.

Immerhin hat sich der Energiesektor nach einigem Zögern dazu entschlossen, seinen Aufwärtstrend fortzusetzen. Dies erkennen Sie an der per Saldo steigenden Unterstützungsgerade. Nach kurzem Zögern bildete sich erneut ein Kaufsignal der P & F Technik bei 86 Punkten, welches ich Ihnen rot markiert habe. Nun ist die Chance recht groß, dass demnächst die Widerstandsgerade geknackt wird.

Immerhin deutet das meist sehr zuverlässige Projektionsziel auf die Umgebung von 100 Punkten. Auch wenn dieses Kursziel bestimmt nicht geradlinig erreicht wird, zeigt sich jedoch, dass einer der wichtigsten zyklischen Sektoren erneut einen wichtigen Beitrag leistet, den breiten Markt zu stützen. Interessant könnte der Sektor nach der Kongresswahl in Washington aber auch aus fundamentalem Grund werden. Es gibt Beobachter, die davon ausgehen, dass die Republikaner speziell diesen Sektor durch Infrastrukturmaßnahmen auf die Sprünge helfen könnten. Wenn man den Chart und das Fehlsignal des kürzlichen Bruchs der Unterstützungsgerade betrachtet, spricht einiges für die Erholung der wichtigen Energieaktien.

Gold: Spiegelbild der Sorglosigkeit

In den vergangenen Tagen ist der Goldpreis ohne größeren Widerstand durch seine zentrale Unterstützung bei etwa 1.180 $ gerauscht.  Interessanterweise ist dies der Zeitpunkt, an dem die FED bekannt gab, dass „QE-Programm“ zu erweitern. Damit ist inzwischen diese gesamte Fantasie wieder aus dem Preis der Edelmetalle verschwunden. Ich würde mich nicht wundern, wenn dies die Chance auf eine Bodenbildung bieten würde. Immerhin sind die Aktien des Minensektors, die dem Goldpreis meist vorauslaufen, in den vergangenen Wochen unglaublich verprügelt worden.

Im folgenden Chart sehen Sie die Relation der Goldminentitel, die auf einem Verkaufssignal der P & F Technik handeln. Es ist wirklich selten, dass ein Sektor so stark und so lange überverkauft ist. Auch wenn der Goldsektor ein starkes Eigenleben führt, sieht man Indexstände von unter 10 Prozent wirklich nicht jedes Jahr.

Hier sehen Sie, dass Sage und Schreibe nur noch 3 % der im Sektor gehandelten Minen auf einem Kaufsignal der P & F Technik notieren. Dies ist wirklich ein mehr als extremes Ereignis für den Sektor der Minen, obwohl wir bereits im vergangenen Sommer ähnlich überverkauft waren. Der Chart verdeutlicht eindrucksvoll, wie unbeliebt dieser Sektor ist und dass sich hier nur noch die ganz hart gesottenen Anleger engagieren. Umgekehrt ist das systematische Risiko, hier zu investieren, heute relativ gering. Bitte beachten Sie, dass man entsprechend den Regeln der Bullish-Prozent Philosophie erst in den Sektor investieren sollte, wenn das Interesse für Goldminen zurückkehrt und idealerweise eine X-Achse über die Region von 30 % ansteigt.

Bitte beachten Sie auch mein Gratis E-Book mit den Erläuterungen zum inneren Markt.

Nun wünsche ich Ihnen viel Erfolg mit ihren Investitionen.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Rheinland,

Ihr Klaus Buhl

Posted in: Gastbeiträge

About the Author:

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

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