By 15. Mai 2015 Read More →

Anleihemarkt mahnt Aktien-Investoren zur Vorsicht

Kürzlich habe ich hier den Rentenmarkt beleuchtet und gesagt, dass sich dort die derzeit wichtigen Einschläge ereignen. Zwischenzeitlich hat die richtungsweisende zehnjährige Bundesanleihe etwa 6 % an Wert verloren – in diesem Segment fast ein Crash.

Natürlich sollten wir als kritische Anleger uns fragen, welche Konsequenzen dies für die verschiedenen Branchen und den gesamten Aktienmarkt hat. Erwähnen will ich nur die rasante Preissteigerung bei Immobilien, die zu einem großen Teil auf der günstigen Finanzierungssituation beruht. Sollte hier vielleicht eine Blase platzen, hätte das sicherlich starke Auswirkungen auf den Aktienmarkt.

Aber natürlich werden auch viele Wirtschaftssubjekte und die hoch verschuldeten Staaten kaum in der Lage sein, bei steigenden Zinsen ihre prekäre Haushaltslage in den Griff zu bekommen. Wachsende Probleme infolge steigender Zinsen werden daher auch die Aktien-Hausse behindern. Umgekehrt kann man davon ausgehen, dass die Notenbanken alles unternehmen werden, um Probleme am Rentenmarkt zu verhindern. Vielleicht ist dies der Grund, warum sich derzeit die US -Aktien ganz passabel halten?

Daher werfen wir heute erneut einen Blick auf den Bund- Future, der aktuell in der Umgebung der steigenden 200- Tage- Linie eine Stabilisierung versucht. Nur zur Erinnerung: fallende Kurse im Bund-Future bedeuten sinkende Anleihekurse und umgekehrt steigende Zinsen (Renditen). Wie Sie sehen, ereignet sich hier eine längst überfällige Korrektur. Dabei schob sich jüngst die gleitende 20- Tage- Linie unter die wichtige 50 –Tage- Linie. Kurzfristig zeigt der Trend zunächst nach unten. Übergeordnet ist noch nicht viel passiert, wie Ihnen die maßgebliche und nach wie vor steigende 200- Tage- Linie zeigt. Diesen Aufwärtstrend sollten wir in den kommenden Tagen gut im Blick behalten, denn Turbulenzen am Rentenmarkt haben zuletzt negativ auf den Aktienmarkt abgefärbt. Dies könnte damit zusammenhängen, dass große Anleger die durch die Kursverluste am Rentenmarkt entstandenen Löcher in ihren Budgets durch Aktienverkäufe ausgleichen müssen.

DAX trifft auf den Aufwärtstrend

Die folgende Grafik zeigt Ihnen, wie groß die Bedeutung der aktuellen Kursregion für die Fortsetzung des Aufwärtstrends ist. Seit einigen Tagen hat sich ein kurzfristiger Abwärtstrend gebildet. Der DAX handelt unterhalb der 50- Tage- Linie und hat diese sogar einmal von unten „getestet“ bzw. bestätigt – kein gutes Zeichen.

Umgekehrt handelt der DAX aber nach wie vor oberhalb der Oktober-Trendgeraden und natürlich ebenfalls weit oberhalb der aufsteigenden 200- Tage- Linie. Insofern haben die Bullen noch alle Chancen und es ist erst wenig Porzellan zerbrochen.

Sehr wichtig ist es nun, dass der DAX möglichst bald wieder nach oben dreht und erneut die Region von 11.450 Punkten als Unterstützung bestätigt. Dann würde sich im Nachhinein die aktuelle Konsolidierung als sehr gesunder Rücksetzer und als charttechnische Flagge herauskristallisieren. Viel gewonnen hätten wir Investoren allerdings erst oberhalb von 11.800 Punkten bzw. nach einem neuen Hoch. Da dann aber umgekehrt die ersten sicheren Punkte schon längst vergeben sind, bin ich ein Anhänger von P & F Charts und vor allem von der Philosophie des so genannten inneren Marktes.

Sollte dies so eintreten, würden wir eine gute Einstiegsgelegenheit mindestens für kurzfristige Spekulationen erleben, bevor die zähe Sommerpause einsetzt. Falls Sie sich für interessante Kandidaten interessieren, beachten Sie bitte meinen Premiumbrief mit seinen beiden Musterdepots.

Der innere Markt steht unter Druck

Sehr spannend zeigt sich derzeit der innere Markt. Dieser offenbart uns aus einer völlig anderen Perspektive, dass seit einiger Zeit die Bären den Ball führen. Es schadet nicht, etwas defensiver aufzutreten und relativ enge Stopps einzuplanen.

Die Grafik zeigt uns aus einer völlig anderen Perspektive, dass seit einiger Zeit die Verkäufer im Vorteil sind. Tendenziell verringert sich die Relation der im S & P 500 Index gehandelten Aktien, die oberhalb der wichtigen 50-Tage Linie handeln.

Aktuell handelt der Index in einer negativen 0-Spalte. Eine wachsende Anzahl von Titeln verliert also ihre wichtigste Unterstützung, nämlich die 50-Tage-Linie.

Dadurch verschlechtert sich die Marktbeteiligung, da immer weniger Aktien den S & P 500 Index „oben“ halten, obwohl die meisten US –Indizes sehr nahe ihrer bisherigen Hochs handeln.

Dadurch weicht der Markt von innen auf und könnte die äußeren Indizes weiterhin unter Druck halten. Tendenziell wird also von großen Anlegern Kapital abgezogen und man sollte sich eher defensiv verhalten. Dies zeigt Ihnen auch die aktuelle negative 0-Spalte in der Grafik, die sich typischerweise an der Widerstandsgerade gebildet hat.

Der kurzfristige Risikoindikator des inneren Marktes zeigt Ihnen, wieviel Prozent der Titel an der NYSE oberhalb ihrer 50-Tage-Linie handeln. Damit wird grundsätzlich die Marktbreite verdeutlicht und überprüft, ob viele oder nur wenige hochkapitalisierte Titel eine Bewegung mittragen. Oberhalb von 70 % beginnt die obere extreme Zone, die einen überhitzten Marktzustand feststellt.

Vergleichen Sie das Pendeln der Märkte und Risikozustände doch einfach mal mit dem Bau eines Turmes aus Holzklötzen. Die ersten Etagen Ihres Turms lassen sich wunderbar stapeln. Doch dann wird es immer schwieriger, der Turm beginnt zu schwanken und irgendwann fällt er unweigerlich in sich zusammen. Genauso verhält es sich mit Trends an den Märkten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Trend erhalten bleibt, ist größer als ein Trendwechsel. Doch eines Tages nehmen die frühen Investoren ihre Gewinne mit und der Trend kippt – obwohl man dafür keinen sinnvollen Grund erkennt.

Der hier gezeigte 50-Tage-Indikator ist also nichts weiter als ein Instrument, dass Ihnen aus einer völlig anderen Perspektive zeigt, wo Sie heute mit Ihren Positionen in den Märkten stehen bzw. wie hoch die Fallhöhe ist.

Falls Sie Fragen dazu haben, oder sich für mein Anlagen-Management im Sinne der Philosophie des inneren Marktes interessieren, wenden Sie sich bitte an mich. Mit dieser Technik kann man  effizient via ETF`s in ganze Märkte oder spannende Sektoren investieren.

Gerne unterstütze ich Sie dabei, ein clever diversifiziertes Depot aufzubauen, durchleuchte Ihr Depot auf Schwachstellen und mache Verbesserungsvorschläge – vollkommen gratis und unabhängig. Bitte senden Sie mir einfach eine E-Mail oder rufen mich an, wie gesagt, ich unterstütze Sie gerne. Tel: 0228 915 614 81 Falls Sie sich für gute und unabhängige Beratung interessieren, rufen Sie mich einfach an oder mailen mir, natürlich stehe ich Ihnen auch gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

Bis dahin wünsche ich Ihnen viel Erfolg und ein schönes Wochenende.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Buhl

Posted in: Gastbeiträge

About the Author:

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

1 Comment on "Anleihemarkt mahnt Aktien-Investoren zur Vorsicht"

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  1. Sehr guter und informativer Beitrag.
    Vielen dank.

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