K+S, Volkswagen, Dialog Semiconductor, E.ON – so geht es weiter
In den Supermärkten gibt es bereits seit Wochen süße Vorboten der bevorstehenden Weihnachtszeit. An den Märkten kann hingegen von einem ruhigen Jahresausklang noch nicht die Rede sein – ganz im Gegenteil. Während der DAX seine jüngste Rally verdaut und im Bann der Notenbanken bleibt, trennt sich bei den Einzelwerten nun verstärkt die Spreu vom Weizen.
LPKF Laser ist nur das jüngste Beispiel, zeigt aber sehr deutlich, wie die Märkte derzeit laufen: Unternehmen, die auf dem aktuellen Bewertungsniveau nicht die Erwartungen erfüllen, werden abgestraft. Der Laser-Spezialist kappte gestern bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Prognose, erst 2016 soll es wieder besser werden. E.ON, RWE, Volkswagen, Manz, Leoni, Morphosys, ElringKlinger, Drägerwerk, Aixtron und Hugo Boss reihen sich ebenfalls in die Liste der größten Verlierer seit Jahresbeginn mit Abschlägen von mehr als zehn Prozent ein. Gerade auch bei den Versorgern zeichnet sich noch lange keine Trendwende ab, die vor Handelsbeginn gemeldeten Zahlen von E.ON bestätigen dies. Wie befürchtet hat der Konzern in den ersten neun Monaten Abschreibungen über gut acht Mrd. Euro vorgenommen und verzeichnete einen Nettoverlust von 6,1 Mrd. Euro. Die Prognose für das laufende Jahr wurde dennoch bestätigt, auch die Dividende soll unverändert bei 0,50 Euro liegen. Damit bietet die Aktie zwar eine hohe Verzinsung von gut fünf Prozent. Wegen der kräftigen Kursverluste ist dies für Anleger aber nur ein ganz schwacher Trost.
Lediglich bei Aixtron zeichnet sich eine mögliche Bodenbildung ab, die Aktie zählt neben Dialog Semiconductor mit Zuwächsen von zwölf Prozent seit Monatsbeginn zu den Top-Werten im HDAX. Weiter auf der Erfolgsspur bleibt eindeutig Nordex, die Hamburger rechnen mit einem guten Neugeschäft im vierten Quartal und erhöhten die Wachstumsprognose für 2015.
Im gestrigen Chart-Webinar haben wir zahlreiche Einzelwerte genauer unter die Lupe genommen und wichtige Handelsmarken genannt. Um die Aufzeichnung zu sehen, einfach auf das Bild klicken.
Angesichts der Volatilität in den vergangenen Monaten kann sich die Bilanz für die deutschen Indizes dennoch sehen lassen. Vor allem die zweite Reihe überzeugt im internationalen Vergleich, der DAX steht hingegen nur im Mittelfeld. Die Blue Chips kletterten seit Jahresbeginn um rund zehn Prozent und damit etwas stärker als im statistischen Durchschnitt. Für den international vergleichbaren Kursindex fällt der Zuwachs mit 7,7 Prozent natürlich aufgrund des Dividendeneffekts geringer aus. Gegenüber anderen europäischen Märkten sieht das Zwischenfazit aber nicht ganz so überzeugend aus. Unser Dauerfavorit, der OMX Copenhagen steht 30 Prozent höher, die Indizes in Paris, Wien und Mailand rückten um rund 15 Prozent vor.