Woche der Entscheidung(en)
Themen des Tages: Berichtssaison gewinnt an Dynamik +++ FED und EZB müssen liefern +++ BASF von Sonderfaktoren bewegt +++ Italien will 6 Mrd. einsammeln
„Sell in May and go away“ – bevor Sie dieser Börsenregel folgen, könnte es sich lohnen, zumindest die kommende Börsenwoche noch abzuwarten. Denn der Terminkalender ist gut gefüllt und dürfte wichtige Erkenntnisse liefern, wie gut es um die Unternehmen bestellt ist bzw. wie die Notenbanken weiter agieren werden.
Im S&P 500 öffneten bisher rund die Hälfte der Unternehmen ihre Bilanzen, knapp 70 Prozent lagen über den Erwartungen. Ob dies auch für Deutschland gilt, wird sich bereits in den kommenden Tagen zeigen. Deutsche Börse, Fresenius, FMC, Infineon, BMW, Lufthansa, Metro sowie vor allem die Deutsche Bank am Dienstag und Siemens am Donnerstag werden viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Nachdem der Markt in der abgelaufenen Handelswoche viele Vorschusslorbeeren verteilte und Zinssenkungsfantasien einpreiste, müssen nun EZB und Fed liefern. Entsprechend hoch ist dauch das Enttäuschungspotenzial, wenn die Notenbanker nicht wie erhofft liefern werden. Spannend wird es bereits am 1. Mai. Während hierzulande die meisten Börsianer wohl pausieren, wartet Wall Street auf Hinweise von Ben Bernanke. Der Notenbankchef dürfte allerdings keine Signale für eine Verringerung des Anleiheaufkaufprogramms senden, da die US-Wirtschaft im Frühjahr doch deutlich an Dynamik verloren hat und auch vom Arbeitsmarkt keine guten Nachrichten kamen. Am Donnerstag tritt EZB-Chef Mario Draghi vor die Mikrofone. Einige Beobachter gehen davon aus, dass die Währungshüter des Euro erstmals seit Mitte 2012 wieder an der Zinsschraube drehen werden und rechnen mit einer Leitzinssenkung von 25 Basispunkten auf 0,5 Prozent. Doch damit nicht genug, kurz vor dem Wochenende steht mit dem amerikanischen Arbeitsmarktbericht noch das Highlight von konjunktureller Seite auf dem Terminkalender.

Quelle: markt-daten.de
Der Start in die neue Börsenwoche ist dem DAX zumindest geglückt. Lediglich bei BASF leuchtet ein deutliches Minuszeichen auf. Doch Achtung, hier gilt es einige Sonderfaktoren zu berücksichtigen. Nach einer famosen Kursrally von 10,6 Prozent in der abgelaufenen Woche werden die Papiere am Monatg ex Dividende gehandelt. Wer die Papiere im Depot hat, bekommt 2,60 Euro überwiesen. Dämpfend wirken aber auch einige negative Analystenkommentare. Sowohl Credit Suisse als auch Merrill Lynch kassierten ihre Empfehlungen für die Chemietitel und stufen sie nun ‚Neutral‘ ein. Mit einem Kursziel von 75 Euro sehen die Experte der beide Häuser kaum noch Potenzial.
Abseits der bekannten Pfade gilt es auch den Bondmarkt im Blick zu behalten. Nicht nur in Rom wird die Vertrauensfrage des neuen italienischen Regierungschefs Enrico Letta genau verfolgt, denn das Land will heute auch Anleihen im Volumen von sechs Milliarden Euro platzieren. Die 5-jährigen Papiere werden derzeit mit 3,11 Prozent gehandelt, für die bis 2013 laufenden Anleihen bieten Investoren am Sekundärmarkt 4,1 Prozent.
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