By 30. Mai 2016 Read More →

Unter der Oberfläche brodelt es

Kaum war der Pessimismus über die Vielfalt der bedrohlichen Krisen und Risiken groß genug und eben erst hatten uns die einschlägigen Medien mit den (meist ohnehin nicht ehrlichen und treffsicheren) Ansichten der verschiedenen Hedgefonds- Gurus beglückt, schon war der Nährboden für steigende Kurse bereitet.

Liebe Anlegerinnen und Anleger,

der DAX z.B. schaffte das Kunststück und katapultierte sich förmlich aus der altbekannten Seitwärtsbegrenzung zwischen knapp 9.800 und etwa 10.100 Punkten. Ganz nebenbei übersprang der Index dabei auch die mittelfristig wichtige gleitende 50-Tage-Linie bei 10.900 und die strategisch bedeutende (aber noch fallende) 200- Tage-Linie bei knapp 10.200 Punkten.

Speziell der gelassene P & F Chart zeigt uns jetzt, dass der Widerstand des markanten Zwischenhochs aus dem April bei 10.450 leichter erreichbar sein könnte als von vielen Anlegern vermutet.

Ebenfalls erkennen Sie gut, dass der DAX kurz vor dem Ausbruch aus der beschriebenen Seitwärtstrange die junge und aufsteigende Unterstützungsgerade getestet und bestätigt hat. Am gestrigen Mittwoch bildete sich dann das entscheidende Kaufsignal bei 10.150. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass der DAX mit freundlicher Unterstützung des großen Pessimismus der Anleger den Widerstand von 10.450 Punkten testen wird. Aus heutiger Sicht und entsprechend der Philosophie des inneren Marktes ist es aber fraglich, ob wir hier mehr als nur eine Gegenbewegung in einem eher nach unten orientierten Markt sehen.

Der innere Markt deutet übergeordnet auf die Verkäufer – trotz der kurzfristigen Verbesserung

Die folgende Grafik zeigt Ihnen die Relation der im S & P 500 Index enthaltenen Aktien, die auf einem vorab definierten Kaufsignal der P & F Technik notieren. Oberhalb von 70 % ist der Markt überhitzt. Dies alleine ist noch kein Verkaufssignal, aber Investitionen zum Beispiel in breite Index- ETFs sind nicht ratsam, da eine Konsolidierung nur eine Frage der Zeit ist. Wenn sich der hier gezeigte Risikoindikator in seiner überhitzten Zone aufhält, sind die Medien und die Analysten meist sehr positiv gestimmt, während die hart gesottenen Investoren sich schon darauf vorbereiten ihre Positionen zu verkaufen. Meist ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Markt in eine Umverteilungsphase gerät. In der Regel ist der Startschuss dafür dann gekommen, wenn sich oberhalb von 70 % eine negative 0-Spalte bildet. Dann ist der sich langsam aufbauende Verkaufsdruck so stark, dass sich häufig eine dynamische Bewegung nach unten aufbaut. Dann handelt es sich meist um „mehr“ als nur um ein vorübergehendes „Rauschen“, welches höchstens für sehr kurzfristig orientierte Trader interessant ist.

Vor einigen Tagen ist hier ein klassisches Verkaufssignal aufgetreten, als sich die aktuelle 0-Spalte unter die kritische Grenze von 70 % geschoben hat. Es schadet also nicht, in den kommenden Wochen seine Stopps gut im Auge zu behalten und sich auf die relativ stärksten Sektoren und Aktien zu konzentrieren. Denn auch in schwachen Marktphasen gibt es immer Sektoren und Aktien, die sich gut entwickeln. Meiner Meinung nach befinden wir uns in einer Marktphase, in der man keine Abenteuer eingehen und sich eher defensiv verhalten sollte.

Klaus Buhl

About the Author:

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

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