By 17. Oktober 2013 Read More →

Thyssenkrupp oder Salzgitter – Welche Aktie bietet mehr Chancen?

Im Vergleich zu ThyssenKrupp kam Salzgitter in den vergangenen Jahren kräftiger unter die Räder. Jetzt befinden sich beide Aktien auf Erholungskurs, nachdem aus der Branche hoffnungsvolle Signale kamen. Beide Aktien locken mit Chancen, aber es gibt nur einen Favoriten.

 

 

Auf Sicht von drei Jahren verzeichnen nur sechs der 50 MDAX-Werte eine negative Performance. Den letzten Platz belegt Wacker Chemie mit knapp 50 Prozent, gefolgt von Salzgitter, die aktuell rund 38 Prozent tiefer stehen. Auch im laufenden Jahr dominiert die Farbe Rot, aktuell steht der Stahlkonzern rund 18 Prozent im Verlust, während der MDAX Rekorde in Serie abliefert. Nur unwesentlich besser entwickelte sich ThyssenKrupp. Auf drei Jahre gesehen liegen die Verluste bei 29 Prozent, im laufenden Jahr notiert die Aktie knapp in der Gewinnzone. Zumindest in den vergangenen Wochen war aber wieder eine verstärkte Nachfrage zu erkennen. Mehr als nur ein Strohfeuer?

Aus der Branche kamen zuletzt erste Anzeichen einer Belebung. Nach Einschätzung des britischen Marktforschungsinstituts MEPS zeichnet sich eine Erholung bei den Preisen und der Nachfrage im Stahlsektor ab. Der Sektor könnte demnach in diesem Jahr den Tiefpunkt des laufenden Zyklus hinter sich lassen und zumindest bis 2016 mit besseren Marktbedingungen rechnen. Grund für den verhaltenen Optimismus sind die überwiegend leeren Lager der Stahlverarbeiter, die langsam wieder aufgefüllt werden müssen.

Von Unternehmensseite äußerten  sich bereits im Sommer der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittel sowie später Klöckner & Co etwas zuversichtlicher. In dieser Woche legte Rio Tinto nach. Der Bergbaugigant steigerte im abgelaufenen Quartal seine Eisenerzproduktion auf ein noch nie dagewesen Niveau. Die Australier verzeichnen bereits seit Juli eine steigende Nachfrage aus China und haben zuletzt massiv ihre Kapazitäten erhöht. Mit Folgen für den Eisenerzpreis, der im dritten Quartal um zwölf Prozent auf 132 Dollar je Tonne stieg. Vor einem Jahr wechselte der Rohstoff noch für 112 Dollar den Besitzer.

 

Im Vergleich der relativen Performance seit Jahresbeginn zwischen ThyssenKrupp und Salzgitter zeigt sich vor allem ab dem Frühsommer eine deutliche Outperformance des DAX-Konzerns. Steigt die Linie im Chart an, entwickelte sich ThyssenKrupp relativ zur Salzgitter-Aktie besser, fällt der Trend, hat der MDAX-Wert die Nase vorn.  Erst im August holte Salzgitter auf und scheint auch aktuell etwas stärker von der Erholung zu profitieren.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Der direkte Kursvergleich in den vergangenen beiden Jahren zeigt noch eine Besonderheit. 2012 bildete ThyssenKrupp bereits Mitte Juni ein Tief aus und startete eine deutliche Erholung. Salzgitter stand hingegen einen Monat länger unter Abgabedruck. Erst ab Mitte Juli griffen Anleger erneut zu und hievten die Aktie bis Anfang 2013 auf rund 41 Euro. Rund eine Woche später toppte ThyssenKrupp, auch bei der zweiten Erholung im Februar / März drehte die Salzgitter-Aktie rund zwei Wochen früher Richtung Süden. Den Tiefpunkt im April erreichte beide Werte gleichzeitig, bis Anfang Oktober hat das Muster vor allem wegen des erneuten Rücksetzers bei Salzgitter an Bedeutung verloren. Erst seit wenigen Tagen ist wieder eine höhere Korrelation festzustellen. Kurzfristig gilt somit: Sollte ein Wert einen Trendbruch oder Richtungsänderung zeigen, kann dieser Impuls relativ einfach überprüft werden.

 

Widerstände geben den Ausschlag

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Bei Thyssen sollten Anleger den Bereich um das Jahreshoch bei 19 /19,30 Euro genau verfolgen. Mit einem neuen Bewegungshoch würde sich weiteres Potenzial bis mindestens 23 / 24 Euro eröffnen. Prallt die Aktie hingegen nach unten ab, ist erst wieder um 17 Euro mit stärkeren Käufen zu rechnen. Bei einem Rücksetzer unter den Abwärtstrend bei aktuell 16 Euro müsste die Aufwärtsbewegung seit Mitte September als Fehlausbruch eingestuft werden.

Für Salzgitter ist hingegen das Jahreshoch noch lange nicht in Reichweite. Der MDAX-Wert hat  zunächst die Kombination aus langjährigen Abwärtstrend und einer schwachen horizontalen Hürde vor der Brust. Beide Barrieren verlaufen im Bereich 34 bis 35 Euro, Anfang kommenden Monats schneidet der Baissetrend den waagerechten Widerstand. Sollte der Ausbruch dennoch gelingen, lauert bis zum Jahreshoch bei rund 41 Euro eine weitere Hürden in Form eines waagerechten Widerstands bei 37,60 Euro. Fällt die Aktie hingegen unter 30 Euro per Tagesschluss zurück, kann die Erholungsbewegung zu den Akten gelegt werden.

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Fazit:

Im direkten Chartvergleich hinterlässt aktuell ThyssenKrupp den besseren Eindruck. Bereits im September stieg die Aktie über den langfristigen Abwärtstrend, während diese Hürde auf Salzgitter noch wartet. Beide Aktien stehen aktuell vor wichtigen Hürden, wobei die DAX-Aktie im Erfolgsfall mehr Luft nach oben hat. Allerdings sollten grundsätzlich nur mutige Anleger einstiegen, denn sowohl die Charts als auch die fundamentalen Rahmenbedingungen sind alles andere als optimal. Im DAX und auch im MDAX gibt es genügend Aktien, die seit Monaten mit einer hohen relativen Stärke überzeugen und bei einer möglichen Jahresendrally gefragt bleiben. Zu nennen sind hier zum Beispiel Dürr, Leoni, EADS, Aareal Bank, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Continental sowie BMW.

Posted in: Aktien, Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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