Nordex minus 10 Prozent – jetzt schon wieder einsteigen?

Anders als der DAX verteidigte der TecDAX in den vergangenen Wochen sein erhöhtes Kursniveau und zählt im internationalen Vergleich zu den besten Indizes. Unter den Einzelwerten trumpften neben Dialog, Xing und Sartorius vor allem auch Nordex mit hohen Gewinnen auf. Inzwischen hat sich das Blatt aber gewendet.

Bis Mitte Mai war die Nordex-Aktie unter den Top-Werten im Technologiesegment zu finden. Ausgehend vom Jahreswechsel kletterten die Papiere um rund 55 Prozent. Selbst auf Jahressicht wäre dies noch eine starke Performance gewesen. Inzwischen hat sich die Lage abgekühlt, mit Aufschlägen von 36 Prozent liegen die Papiere im Ranking auf Platz 9. Ausgehend vom Jahreshoch entspricht dies einer Korrektur von gut zehn Prozent. Nordex ist damit im Mittelfelf zu finden und büßte ähnlich stark ein wie BB Biotech und Bechtle. Kaum Kapitalabflüsse verzeichneten hingegen Dialog, Compugroup und Freenet, die drei Werte liegen weniger als drei Prozent unter ihrem Jahreshoch.

Rückblickend betrachtet hat sich somit der Hinweis von Mitte Mai, um Bereich der Oberkante des Aufwärtskanals Gewinne zu realisieren, als richtig erwiesen. Mit den Kursverlusten in den vergangenen Wochen büßte die Nordex-Aktie natürlich auch an Relativer Stärke ein und ist inzwischen nicht mehr in der Top 10-Liste vertreten. Im heutigen Webinar um 19 Uhr stehen die Ranglisten im Fokus. Zudem ist eine interaktive Abstimmung geplant über die weitere Entwicklung beim DAX. Anmelden können Sie sich gerne hier.

Überhitzung abgebaut

Gerade Anleger, die nach der starken Aufwärtsbewegung in den ersten Monaten des Jahres auf eine Atempause gehofft hatten, sollten Nordex nun engmaschig verfolgen. Vor allem die Markttechnik hat sich deutlich abgekühlt. Mitte Mai notierte der Wert mit zwölf Prozent gefährlich weit über der 21-Tage-Linie. Ähnliche Niveaus erwiesen sich in der Vergangenheit oft als Ausgangspunkt für eine Korrektur. Inzwischen wurde der Monatsmittelwert wieder unterschritten, die negative Differenz liegt bei minus 7,3 Prozent. Im April stoppte die Korrektur bei minus sechs Prozent, Mitte Dezember waren es acht Prozent. Lediglich im Oktober 2014 wurde der Spielraum mit minus 15 Prozent deutlich weiter ausgeschöpft. Zwischenfazit: Die Markttechnik lässt bereits eine Stabilisierung zu, etwas Luft nach unten besteht aber weiterhin.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Kanalgrenze rückt näher

Zieht man die Charttechnik hinzu, wird die Lage klarer. Entscheidend ist hier der Kursbereich zwischen 19,75 Euro bis 20 Euro. In dieser Zone verlaufen eine eher schwache horizontale Unterstützung sowie die Unterseite des seit Oktober bestehenden Aufwärtskanals. Sehr wahrscheinlich wird Nordex wie bereits im April diesen Bereich anlaufen. Kurzzeitig könnte es sogar zu einem Test des 23,6 Prozent Fibonacci-Retracements der gesamten Aufwärtsbewegung bei 19,40 Euro kommen. Spätestens hier müssen die Schnäppchenjäger wieder die Kontrolle übernehmen und eine Erholung einleiten, um das bisher noch positive Chartbild zu erhalten. Im Erfolgsfall setzt sich der übergeordnet bullische Impuls erneut durch und führt die Aktie in den kommenden Wochen wieder bis in den Bereich des Jahreshochs bei 23,30 Euro. Die Oberseite des Trendkanals lässt sogar Luft bis 24,30 Euro. Dies entspricht ausgehend von der unteren Begrenzung einem Potenzial von rund 24 Prozent. Kommt es hingegen im Bereich um 20 Euro nicht zu einer Stabilisierung, drohen Verluste bis an die Nachfragezonen bei 18,10 Euro.

Posted in: Aktien, Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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