By 22. Juli 2013 Read More →

Ist das Glas halbvoll oder halbleer?

Die relative Stärke der US-Titel und besonders der Nebenwerte im Russell 2000 bleiben beachtlich. Langsam wird die Luft nach oben aber dünn, wie ein Blick auf den inneren Markt zeigt.

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Es ist ja fast schon unglaublich, noch immer steigen die Kurse UND die Sonne scheint. Obwohl hier in Nordrhein-Westfalen die Schulferien beginnen, also traditionell die Zeit des großen Regens.

Die heutige Millionen- Frage lautet also: was kann NOCH besser werden, um neue Käufer anzulocken, und die Kurse weiter nach oben zu schieben? Oder um die Börse mit dem schönen Wetter in Einklang zu bringen: lauert nicht schon längst ein fettes Tiefdruckgebiet im Nordatlantik?

 

Russell 2000: Weitere 25 % sind wahrscheinlich

Bekanntlich gelten die Nebenwerte als sehr zyklisch und sind daher, ähnlich wie der Transportsektor, ein guter Wegweiser für die potentielle Richtung der breiten Aktienmärkte. Zuletzt haben die kleinen Aktien wieder an relativer Stärke gegen die übergeordneten Indizes zugelegt, was natürlich auf die Stärke der Bullen deutet und ein gutes Zeichen ist.

 

 

 

Wie Sie sehen, hat sich das Verkaufssignal von Ende Juni nicht durchgesetzt. Sehr dynamisch hat sich erneut Nachfrageüberhang aufgebaut und die Käufer haben das massive dreifache Widerstands-niveau bei 1000 Punkten im ersten Anlauf geknackt. Wegen der mit-tlerweile doch sehr langen X-Säule muss mit einer Atempause und einem gesunden Rücktest der neuen Unterstützung gerechnet werden. Sollte dieser positiv verlaufen, kann man mit gewisser Wahr-scheinlichkeit von einigen weiteren ruhigen Börsenwochen ausgehen. In diesem Fall werden die kleinen Titel die großen wahrscheinlich überholen.

Behalten Sie aber die massive Unterstützung bei 1000 gut im Blick. Im positiven Fall locken hier Kursgewinne von 25 % entsprechend dem aktivierten Projektionsziel von etwa 1.250 Punkten. Die attrak-tivsten Sektoren und Einzeltitel nenne ich natürlich weiterhin in meinem Premiumdienst, über den Sie sich hier informieren können.

 

Der innere Markt ist überhitzt

Eingangs habe ich überlegt, welche Ereignisse das Potential haben könnten, frische Käufer anzulocken? Die Berichtssaison wohl eher nicht, da die Ergebnisse bislang bestenfalls durchschnittlich sind, mit Ausnahme der Banken vielleicht.

Dieses Dilemma spiegelt sich auch im folgenden Chart, der ihnen zeigt, wieviele Titel der Nasdaq 100 oberhalb ihrer wichtigen 50-Tage- Linie handeln. Bekanntlich zählt der 50-Tage-Durchschnitt zu den einfachsten Indikatoren um zu erkennen, ob die großen Anleger eher kaufen oder verkaufen.

Der Chart ist insofern ernüchternd, da man erkennt, dass nach oben die Luft schon wieder dünn wird. Immerhin 83 % der Titel der Nasdaq 100 handeln oberhalb ihrer 50-Tage-Linie, was einem überhitzten Niveau entspricht. Natürlich kann sich der Markt hier oben noch eine schöne Weile halten oder sogar noch höher steigen. Dies zeigen die vergangenen Jahre. Aber umgekehrt benötigt man gute Argumente, um hier den Kursen in der Beite noch hinterher zu jagen.

Nur kurz zur Erinnerung:

Abgebildet sehen Sie den wichtigsten kurzfristigen und objektiven Risiko-Indikator des inneren Marktes. Hier wird abgebildet, wieviele Titel der NASDAQ 100 oberhalb ihrer 50-Tage-Linie handeln. Damit wird grundsätzlich die Marktbreite verdeutlicht und überprüft, ob viele oder nur wenige hochkapitalisierte Titel eine Bewegung mittragen. Oberhalb von 70 % beginnt die obere extreme Zone, die einen überhitzten Marktzustand konstatiert.

Vergleichen Sie das Pendeln der Märkte und Risikozustände doch einfach mal mit dem Bau eines Turmes aus Holzklötzen. Die ersten Etagen Ihres Turms lassen sich wunderbar stapeln. Doch dann wird es immer schwieriger, der Turm beginnt zu schwanken und irgendwann fällt er unweigerlich in sich zusammen. Genauso verhält es sich mit Trends an den Märkten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Trend erhalten bleibt, ist größer als ein Trendwechsel. Doch eines Tages nehmen die frühen Investoren ihre Gewinne mit und der Trend kippt, obwohl man dafür keine sinnvollen Gründe erkennen kann. Der hier gezeigte 50-Tage-Indikator ist also nichts weiter als ein Instrument, dass Ihnen aus einer völlig anderen Perspektive zeigt, wo Sie heute mit Ihren Positionen in den Märkten stehen.

DAX: auf dem Weg zum zyklischen Hoch

Kurz vor dem Wochenende noch ein schneller Blick auf den DAX. Sehr eindrucksvoll haben die Käufer mittlerweile die verschiedenen Widerstandsbereiche überrannt. Z.B. die waagerechte 50-Tage-Linie bei 8.150 und natürlich die negative Widerstandsgerade.

 

 

Viele Argumente sprechen nicht für fallende Kurse, aber natürlich muss man immer beide Seiten des Marktes gut beobachten. Sehr gut erkennt man nämlich anhand der fünf parallel verlaufenden Säulen zwischen 8.050 und 8.300 Punkten, daß wir aktuell im Bereich von „vermintem“ Terrain oder wenigstens harten Widerständen handeln. Erst oberhalb von 8.350 erwarte ich, dass die Anziehungskraft des Hochs bei 8.500 wieder zunimmt.

Beobachten Sie also sehr genau, wie die Anleger auf die wenig beeindruckenden Zahlen von Google und Microsoft reagieren. Hieran erkennen Sie, wie robust der Markt wirklich ist. Die Charts von Google und Microsoft beinhalten deutliche Gefahren eines Doppeltops und könnten als Schwergewichte eine allgemeine (aber gesunde) Korrektur einleiten.

Übergeordnet ist aber nach wie vor die relative Stärke der US-Titel beachtlich. Auch in meiner Vermögensverwaltung und bei den Premium-Signalen bin ich relativ stark in den USA investiert. Die US-Indizes deuten darauf, dass die konjunkturelle Erholung der USA stärker ist als viele Kritiker annehmen. Dies wird natürlich auch wieder die FED auf den Plan rufen, was die Angelegenheit für uns Anleger nicht einfacher macht.

Falls Sie mehr über die Analyse der P & F Charts erfahren wollen, informieren Sie sich einfach hier.

Nun aber wünsche ich Ihnen viel Erfolg mit Ihren Positionen und ein schönes und erholsames Wochenende.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Buhl

 

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

About the Author:

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

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