By 29. Oktober 2014 Read More →

Facebook, Apple & Co. stechen DAX, TecDAX und MDAX aus

Auch  zum Jahresschluss spielt die Musik an den Aktienmärkten unverändert in den USA. Nicht nur die Wirtschaft läuft auf der anderen Seite des Atlantiks wesentlich runder als in Europa, auch die Aktienindizes sind auf Basis technischer Indikatoren klar in Führung.

Auch wenn es bis zur Weihnachtszeit noch ein paar Wochen dauert, in vielen Schaufenstern dominieren schon jetzt Schnee, Weihnachtsmänner & Co. Ähnlich die Lage an den Börsen. Während in Deutschland die Indizes nur halbherzig Richtung Norden marschieren, scheint an der Wall Street die Weihnachtsrally bereits zu laufen. Sowohl der Nasdaq 100 als auch der Dow Jones eroberten gestern wichtige runde Marken zurück, die Oktober-Korrektur ist bereits längst wieder ausgemerzt. Der Blick richtet sich hingegen ganz klar auf die bisherigen Rekordniveaus.

Für den Rest des Jahres dürfte die US-Indizes ihren Vorsprung weiter ausbauen. Dafür spricht besonders die hohe Relative Stärke – Russell 2000, Nasdaq Composite, Nasdaq 100 und S&P 500 – die ersten Plätze im Ranking über 21-Tage werden ohne Ausnahme von amerikanischen Aktienindizes angeführt. Auf dem heimischen Kurszettel zieht seit einigen Tagen die Dynamik bei den MDAX-Werten an, der Index liegt knapp vor dem TecDAX, der lange Zeit als stärkster Index in Deutschland die Liste anführte. Hingegen scheint der SDAX den Anschluss zu verlieren.

 

DAX: Stunden- und Tagesanalyse

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Erstmals seit dem 24. September steht der DAX wieder über seiner 21-Tage-Linie, ein weiterer Erfolg. Zuvor wurde bereits der Ausbruch über die wichtige, horizontale Zone um 8900 bis 9000 bestätigt, wobei die zuletzt deutlich erhöhte Volatilität hier unverändert zur Vorsicht mahnt. Auch jetzt kann noch nicht definitiv Entwarnung gegeben werden. Mit den guten US-Vorgaben im Rücken dürfte der DAX bei rund 9100 eröffnen und könnte zugleich ein neues Bewegungshoch in der laufenden Erholung ausbilden. Größere Kursschwankungen sind für den Rest des Tages aber eher unwahrscheinlich, denn mit der Fed-Entscheidung am Abend (19 Uhr) steht der wichtigste Termin des Monats auf der Agenda. Hier besteht zum Teil erhebliches Überraschungspotenzial, entsprechend kräftig könnten die Kursbewegungen am Donnerstag ausfallen (hohes Risiko von Kurslücken).

Nächstes Ziel auf der Oberseite ist aus technischer Sicht das 61,8 Prozent Fibonacci-Niveau bei 9270. Diese Marke wird oft als Grenze verwendet, bis zu der noch  von einer Bärenmarktrally gesprochen werden kann. Sollte auch noch darüber gekauft werden, wäre dies ein positives Zeichen und dürfte weitere Anleger in den Markt locken. Bisher blieb den Bullen dieser Erfolg aber noch verwehrt, im Gegenteil.

Der Tageschart zeigt seit dem Rekordhoch eine Serie von fallenden Bewegungshoch- und Tiefpunkten. Dies ist ein klarer Beleg, dass mittelfristig aktuell noch die Verkäuferseite Regie führt. Erst wenn der DAX das September-Hoch um 8890 überbietet, hellen sich auch auf dieser Zeitebene die Perspektiven deutlich auf.

Allerdings ist auf diesem Niveau das Chance-Risiko-Verhältnis deutlich schlechter. Es bietet sich daher an, bereits jetzt erste Positionen einzugehen, sofern die Reaktion auf die Fed-Entscheidung positiv ausfallen sollte. Rückendwind kommt zudem von den Indikatoren. Seit dem 23. Oktober steht der MACD auf Kaufen, auch der DSS Bressert signalisiert eine positive Dynamik. Zugleich ist der Abstand zur 21-Tage-Linie von knapp 1 Prozent noch unbedenklich, erst ab 3 Prozent steigt das Risiko. Unterstützungen liegen bei 8850 und 8700.

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Wochenanalyse:

Top-Formation wurde aufgelöst

Mit den jüngsten Verlusten hat der DAX die breite Schiebezone zwischen 9000 bis 10.000 nach unten hin verlassen und ein klassisches Verkaufssignal geliefert. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Bewegung seit Herbst 2013 als Rechteck, Dreifach-Top, SKS oder was auch immer klassifiziert wird, denn die Kurszielbestimmung ist bei allen Varianten gleich. Um das Abwärtspotenzial zu bestimmen, wird die Höhe der Formation an den Ausbruchspunkt gespiegelt, hier zeigt der Chart weitere Risiken bis rund 7750 (rote Balken). Es könnte also durchaus sein, dass die 2000 / 2007er-Hochs unterboten werden und auch die letzten Optimisten aufgeben, bevor eine Erholung einsetzt. Diese Kursziel bleibt vorerst bestehen, solange der DAX nicht per Wochenschluss die 9000 deutlich zurückerobert.

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Monatsanalyse:

Die Würfel sind offenbar gefallen

Im langfristigen Monatschart standen zwei Szenarien bisher im Blickpunkt: Entweder eine kurze Konsolidierung bei 10.000 mit anschließend weiter steigenden Kursen oder ein klassischer Retest der 2000 / 2007er-Hochs. Gerade die bearische Variante erschien zuletzt deutlich wahrscheinlicher, und so kam es nun auch. Der MACD leistete erneut sehr gute Dienste und warnte frühzeitig vor einer Korrektur. Ich hatte zuletzt mehrfach auf die erhöhten Risiken hingewiesen.

Für Anleger, die den Ausbruch Mitte 2013 verpassten, eröffnet sich somit auf den ersten Blick noch einmal eine gute Gelegenheit zum Einstieg. Allerdings hat sich die Lage im MACD noch längst nicht abgekühlt, wir handeln unverändert auf einem erhöhten Niveau, dass Verkaufssignal ist intakt. Bis in den Bereich um 7750 / 8000 bleibt das Szenario einer Retest-Bewegung noch möglich. Darunter wird es dann deutlich bearischer, Kursverluste bis an die gestrichelte Aufwärtstrendlinie (Hilfslinie) bei rund 6000 wären denkbar, wenn auch das Kursziel aus der Wochenanalyse unterboten werden sollte. Noch aber besteht Grund zur Hoffnung, dass wir diese Kursregionen nicht sehen werden.   

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Posted in: Deutschland, Indizes

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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