DAX-Kursziel bis zum Jahresende: 9756,63
Themen des Tages: Tapering im Dezember nicht ausgeschlossen +++ EZB unter Zugzwang +++ Euro rauscht in die Tiefe +++ Statistik spricht für Jahresendrally
Schauen wir zuerst in die USA. Auch gestern zeigten sich noch einige Marktteilnehmer enttäuscht, dass die US-Notenbank im Statement nicht deutlicher zum Ausdruck gebracht hat, erst im kommenden Jahr mit einer Rückführung der monatlichen Anleihekäufe zu beginnen. Auch der fehlende Hinweis, dass der Shutdown die Wirtschaft belastet haben könnte, wurde kritisch aufgenommen und erhöhte ein wenig die Wahrscheinlichkeit für den Beginn des Taperings im Dezember. Allerdings wären bis dahin einige überzeugende Konjunkturdaten notwendig, vor allem am Arbeitsmarkt. Auch beim Budgetstreit müsste eine Lösung auf dem Tisch liegen. Bis zum 13. Dezember soll eine Kommission einen Kompromissvorschlag erarbeiten, fünf Tage später findet die nächste Zinssitzung statt.
Bereits in der nächsten Woche richtet sich der Fokus auf die EZB. Besonders nach den gestrigen Inflationsdaten ist der Spannungsfaktor für die am Donnerstag angesetzte Zinssitzung deutlich gestiegen. Im Oktober lag die Teuerung nur bei 0,7 Prozent und damit deutlich unter dem von der EZB ausgegebenen Ziel von zwei Prozent. Rückläufige Energiepreise drückten die Quote auf das niedrigste Niveau seit November 2009. Deflationsgefahren dürften in den nächsten Tagen wieder verstärkt die Diskussionen bestimmen, Zinssenkungsspekulanten setzten bereits gestern den Euro unter Druck. Im Tagesverlauf rauschte die Gemeinschaftswährung um 1,5 Cent abwärts, auch heute setzt sich der Trend fort. Die EZB wird ihren Inflationsausblick wohl anpassen müssen und die Projektion nach unten nehmen. Aber welche Maßnahmen wird die Notenbank ergreifen? Zinssenkungen sind (noch) eine Möglichkeit, aber auch weitere Langfristtender (längerfristige Refinanzierungsgeschäfte LTRO) wären eine Option. Im Dezember 2011 überraschte die EZB den Markt mit ihrem ersten LTRO-Programm, der DAX machte einen Freudensprung.

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Aber ich will Sie nicht nur mit Deflationssorgen ins Wochenende entlassen, denn vor allem für die Aktienmärkte gibt es auch gute Nachrichten. Zumindest die Anhänger der Statistik sollten nun genau aufpassen. „Sell in may, and go away – but don’t forget to remeber to come back in november“, lautet eine bekannte Börsenweisheit. Die Bullen hätten demnach für die kommenden Wochen alle Trümpfe in der Hand. Ab dem 1. November beginnt die saisonal beste Phase an den Aktienmärkten. Bis mindestens Mitte Januar, in manchen Jahren auch noch drei Monate länger, sind Kursgewinne
wahrscheinlicher als Kursverluste. Befindet sich der DAX Anfang November in einem Aufwärtstrend, was derzeit der Fall ist, liegt die Gewinnwahrscheinlichkeit bis zum Jahresende bei 88 Prozent und Aufschlägen von durchschnittlich acht Prozent. Übertragen auf den aktuellen DAX-Stand heißt das: In der Sylvesternacht könnte der Index bei rund 9756,63 Punkten stehen. Zumindest theoretisch.
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