DAX-Chartanalyse: Neuer Angriff auf das Rekordhoch

Setzt sich die Serie steigender Hochpunkte aus dem Februar fort, könnte der DAX in wenigen Tagen bei 8000 Punkten stehen. Bis dahin bleibt der Index in der Range gefangen. Einen großen Schritt weiter sind die US-Aktienmärkte. Heute könnte der Dow für Schlagzeilen sorgen. Die DAX-Chartanalyse für den 5. März.

 

Nach den etwas dynamischeren Bewegungen in der Vorwoche hat sich die durchschnittliche Handelsspanne pro Tag im DAX wieder etwas beruhigt. Zu Wochenbeginn hielt sich der DAX bei schwachen Umsätzen von 2,2 Mrd. Euro auf Xetra in einer 70 Punkte-Range auf. Unter dem Strich ein eher ereignisloser Tag. Wesentlich interessanter bleibt das Bild an der Wall Street. Nach einem schwachen Auftakt schlossen die wichtigsten Indizes nahe des Tageshochs. Der Dow verabschiedete sich mit 14.128 Punkten in die Nacht – bis zum Allzeithoch bei 14.198 Zählern fehlen nur noch 70 Punkte. Auf Schlussstand-Niveau sind es sogar nur noch 36 Zähler. Heute könnte die magische Marke fallen, vor allem wenn von der Konjunkturseite Rückenwind kommt.

Im Blickpunkt steht dabei der ISM-Index für den Dienstleistungsbereich. Prognosen zufolge büßt der viel beachteten Indikator leicht auf 55 Punkten ein nach 55,2 Zählern im Januar. Zumindest der Industrieindex entwickelte sich im Februar gut und kletterte von 53,1 auf 54,2 Zähler. Mit Blick auf den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht lohnt es sich auch, die Beschäftigungskomponente des ISM-Index auf dem Schirm zu haben.  Detaillierte historische Werte finden Anleger HIER.

Wie erwartet werden inzwischen auch etwas moderatere Töne in den Verhandlungen um das US-Haushaltsdefizit angeschlagen. Keine Partei kann es sich leisten, für die automatischen Kürzungen an den Pranger gestellt zu werden. In den kommenden Tagen wollen die Republikaner einen neuen Vorschlag einreichen und auch Präsident Barack Obama signalisiert inzwischen Kompromissbereitschaft bei Kürzungen in einigen Bereichen.

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

Mit dem Rückenwind von der Wall Street startet auch der DAX am Dienstag einen neuen Versuch, die Obergrenze der seit Mitte Dezember bestehenden Tradingrange zu erreichen. Bleibt das Verhaltensmuster der vergangenen Wochen bestehen, sind die Chancen für eine kurzfristige Aufwärtsbewegung recht gut. Rückblick: Seit Anfang Februar kam es nach jedem Test der Unterstützungszone um 7560 Zählern zu einem neuen Bewegungshoch. Zuletzt setzte der DAX am 27. Februar auf der Zone auf, wobei die bisherige Erholung nur bis 7750 Punkte reichte. Setzt sich die Serie steigender Hochpunkte weiter fort, muss der DAX in den kommenden Tagen noch deutlich mehr liefern und über 7860 Zähler steigen. Im Zielbereich liegt dabei durchaus die psychologisch wichtige 8000er-Marke.

Doch das ist derzeit leider noch Zukunftsmusik. Bis die Bullen Kurse jenseits der 8000 auf dem Bildschirm sehen, muss der DAX zunächst das bisherige Jahreshoch bei rund 7870 Punkten überwinden. Hier liegt zugleich die Obergrenze der seit Mitte Dezember bestehenden Seitwärtsrange. Bei einem Ausbruch sind die Chancne auf eine recht dynamische Entwicklung aber gut, da inzwischen sehr viele Marktteilnehmer die kritischen Schwellen der Range im Auge beobachten und prozyklisch einsteigen werden, wenn sich eine neue Trendbewegung abzeichnet. Natürlich gilt dies auch für einen Rücksetzer unter das bisherige Jahrestief bei 7537 Punkten.

 

 
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Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 5. März:

 

 

 

 

 

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

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Die Volatilität nimmt zu

Die nervenzehrende  Seitwärtsentwicklung der vergangenen Wochen blieb bisher ohne Konsequenzen für die übergeordnete Zeitebene auf Tagesbasis. Denn die Konsolidierung in der Schiebezone zwischen 7550 bis 7800 Punkten spielte sich oberhalb des richtungsweisenden Unterstützungsbereichs zwischen 7440 bis 7480 Zählern ab. Der ehemalige Widerstand aus der zweiten Jahreshälfte 2012 muss seine Bedeutung als Nachfragebereich aber erst noch unter Beweis stellen. Solange der DAX über diesem Areal notiert, bleiben die mittelfristigen Aussichten gut.

Für ein klares Kaufsignal müssen die DAX-Bullen erst noch liefern. Als Schlüsselmarke gilt das bisherige Jahreshoch bei rund 7872 Punkten. Erst wenn der DAX dieses Niveau deutlich überbietet (per Tagesschluss über 7900 Zähler), ist ein Test der runden und psychologisch wichtigen 8000 sehr wahrscheinlich. Charttechnisch wäre sogar der Weg bis zum Allzeithoch bei 8151 Punkten frei.

Neben der bereits oft bewährten horizontalen Unterstützungszone um 7560 Punkte findet sich vorgelagert auch noch eine  mögliche, primäre Aufwärtstrendlinie, die ihren Ursprung im Juni 2012 hat. Allerdings ist die Zuverlässigkeit noch recht ungewiss, da erst zwei Auflagepunkte vorliegen. In den vergangenen Tagen wurde die Gerade vor allem intraday mehrfach verletzt und scheint somit nur eine untergeordnete Bedeutung zu haben.

Sollte die Konsolidierung mit einem Rücksetzer unter 7400 Punkte etwas deutlich ausfallen, stellt die nach wie vor steigende 200-Tage-Linie bei rund 7100 Punkten die nächste Orientierungsmarke dar. Die bei vielen Investoren stark beachtete Glättungslinie notiert aktuell noch rund acht Prozent unter dem DAX-Niveau. Im Januar war die Differenz zeitweise auf mehr als 13 Prozent angewachsen und damit auf ein kritisches Niveau. Die Seitwärtsbewgung im DAX sorgte somit für eine gewisse Marktberuhigung.

 
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Bis ins Frühjahr keine klare Trendbewegung

Auf den ersten Blick vermittelt der Wochenchart eigentlich ein positives Bild, denn bis an das im Sommer 2007 erreichte Allzeithoch bei rund 8151 Zählern finden sich keine nennenswerten Widerstände. Ob allerdings die psychologisch wichtige Marke überhaupt noch erreicht wird, erscheint eher fraglich. Nachdem der DAX Ende 2012 über die letzte Hürde bei 7500 Punkten nach oben hin ausbrach, stoppte die Aufwärtsbewegung bereits deutlich unter 8000 Zählern. Aktuell läuft eine Rückkehrbewegung, die bei einem erfolgreichen Test der 7500 trendbestätigend und damit positiv zu werten wäre.

Solange der DAX nicht die Range 7500 / 8100 Zähler signifikant verletzt, kann das Kursmuster ab der zweiten Jahreshälfte aus 2007 als Blaupause genutzt werden. Demnach wäre in den kommenden Wochen mit einer Fluktuation innerhalb der Spanne zu rechnen. Ganz allmählich kommt zumindest von Seiten der Indikatoren wieder etwas Rückenwind. Nach der Winter-Rally wurde der deutlich überhitzte Marktzustand über die Zeitebene abgebaut. Der DSS Bresser notiert im leicht überverkauften Terrain. Ein prozyklisches Kaufsignal ist aber noch nicht in Sicht.

 
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Fünfstellige DAX-Kurse sind möglich, wenn…

Der Monatschart zeigt deutlich, welches Potenzial an den Aktienmärkten aus charttechnischer Sicht schlummert. Mit der Auflösung des symmetrischen Dreiecks liegt ein rechnerisches Kursziel in Reichweite, welches den Abschluss des im Monatskursverlauf eingezeichneten übergeordneten aufsteigenden Dreiecks zur Folge hätte. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus möglich. Zwingende Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer, lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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