DAX-Chartanalyse: Rally scheint ausgereizt
Es geht doch. Nicht nur das Wetter hat langsam ein Einsehen und wird deutlich frühlingshafter, auch die DAX-Bullen melden sich mit einem beeindruckenden Comeback zurück. Bis zum Kaufsignal fehlt nicht mehr viel. Die DAX-Chartanalyse für den 25. April 2013.
Es geht doch. Nicht nur das Wetter hat langsam ein Einsehen und wird deutlich frühlingshafter, auch die DAX-Bullen melden sich mit einem beeindruckenden Comeback zurück. In den vergangenen zwei Tage schraubte sich der DAX um rund 300 Punkte nach Norden.
Eine beeindruckende Gegenbewegung, vor allem nachdem zu Wochenbeginn mit einem möglichen Rücksetzer unter die Unterstützung um 7440 Punkte ein deutliches Verkaufssignal drohte. Allerdings sollte die kleine Rally auch nicht überbewertet werden, denn noch hat sich an den charttechnischen Perspektiven nichts geändert. Zumindest noch nicht.
Die beiden langen weißen Tageskerzen fast ohne Schatten weisen zwar auf eine starke Käuferseite, die wirklich wichtigen Hürden stehen aber erst jetzt auf dem Prüfstand. Gestern stoppte die Erholung gegen Handelsschluss wie erwartet an der Widerstandsbarriere 7725 / 7750 Punkte. Neben der seit Ende März mehrfach vergeblich geprüften Abwärtstrendlinie tummeln sich hier auch die fallende 55- und 100-Tage-Linie.
Noch ist die kurze Rally somit nur als technische Erholung innerhalb der seit Mitte März dominanten Abwärtsbewegung einzustufen. Bleiben aber auch heute die Bullen am Ball und lassen den DAX bis zum Handelsschluss mindestens über die 7800er-Marke steigen, hellt sich die Großwetterlage deutlich auf. Auf dem Weg zur 8000 Punkte-Marke müsste der DAX nur noch die vergleichsweise schwachen Hürden bei 7860 und um 7900 Zähler überwinden. Die Wahrscheinlichkeit ist durchaus gegeben, denn mit einem weiteren positiven Tag würde auch das seit dem 22. März bestehende Verkaufssignal im trendfolgenden MACD negiert und durch ein Kaufsignal ersetzt (s. Tageschart).
Kurzfristig und damit auf Stundenbasis drohen dem leicht überkauften DAX aber Gewinnmitnahmen. Bis an die nächsten Unterstützungen bei 7680 und 7650 Zählern wäre eine Korrektur noch vertretbar. Fällt der DAX aber weiter zurück, ziehen allmählich wieder Gewitter am Börsenhimmel auf. Verluste bis mindestens 7550 Zähler müßten dann eingeplant werden.
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Kennzahlen:
DAX-Pivot-Punkte für den 25. April:
Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).
wichtige Chartmarken:
Korrekturziele werden ausgelotet
Richtung Norden sollte der DAX mindestens über den kurzfristigen Abwärtstrend und das letzte Bewegungshoch (7885) steigen, um ernsthafte Avancen in Richtung 8000 anzumelden. Darüber käme erst wieder das Jahrshoch und später das Rekordhoch in Schlagdistanz. Eine solche Gegenbewegung zeichnet sich derzeit aber nicht ab, sodass vorerst die Abwärtsrisiken überwiegen. Nach dem dynamischen Rücksetzer in der Vorwoche unter die im Februar noch sehr zuverlässige Zone um 7560 Punkte, stellt nun das Dezember-Ausbruchsniveau zwischen 7440 bis 7480 Punkte den nächsten Auffangbereich dar.
Für eine Fortsetzung der Korrektur sprechen weiterhin auch die Indikatoren. Trendfolgende Signalgeber wie der MACD bildeten in den vergangenen Wochen negative Divergenzen aus, die nun ihre Wirkung entfalten. Zudem verläuft seit Ende der vergangenen Woche die MACD-Linie unter der Signallinie – ein deutlicher Hinweis auf eine nachlassende Trenddynamik.
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DAX bleibt im ersten Halbjahr in der Range gefangen
Ende vergangenen Jahres lieferte der DAX mit der Rückeroberung der 7500/7550er-Marke das letzte wichtige Kaufsignal. Vor allem im Feburar wurde die Kursregion mehrfach von oben angelaufen und bestätigt, was grundsätzlich für eine nachhaltige Bewegung spricht. Als nächste Hürde lauert das Rekordhoch bei 8151 Punkten. Unmittelbar bevorstehende charttechnische Hürden lassen sich nicht erkennen.
Der erste Anlauf des Marktes an das Top Mitte März scheiterte inzwischen deutlich unter dem Top und bestätigt zunächst die an dieser Stelle seit Jahresbeginn aufgestellte Vermutung, dass der DAX zumindest in der ersten Jahreshälfte ein ähnliches Kursverhalten zeigen wird wie im Frühjahr / Sommer 2007. Bereist damals hielt sich der Index über Monate in der Spanne zwischen 7500 / 8200 Zähler auf. Übertragen auf die aktuelle Situation wäre somit übergeordnet zunächst in der ersten Jahreshälfte nicht mit einer klaren Trendbewegung zu rechnen. Produkte, die über den Zeitwert zulegen, sind daher zu favorisieren. Erst wenn der DAX per Wochenschlusskurs die Ober- oder Untergrenze deutlich hinter sich lässt, entsteht wieder ein deutlicheres Bild über die weitere Entwicklung.
Etwas Rückenwind kommt von Seiten der Indikatoren. Nach der Winter-Rally wurde der deutlich überhitzte Marktzustand über die Zeitebene abgebaut. Der DSS Bresser verläuft ausgehend vom überverkauften Niveau wieder ansteigend.
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DAX über 10.000 möglich, wenn…
Der Monatschart weckt viel Kursfantasie, denn sehr langfristig betrachtet besteht durchaus die Chance auf Auflösung eines sehr großen aufsteigenden Dreiecks. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus in Reichweite. Zwingende Voraussetzung dafür ist aber, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.
Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer (bis maximal an die noch nicht bestätigte untere Trendlinie bei knapp 5000 Punkten), lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.
Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.
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