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DAX-Chartanalyse: Kaufkurse rücken näher, aber nur für mutige Anleger

Der DAX erreicht allmählich den Dunstkreis des Jahrestiefs. Erste Schnäppchenjäger könnten nun eine Gegenbewegung einleiten. Noch kann aber keine Entwarnung gegeben werden. Die Chartanalyse für den 13. März 2014.

Stundenanalyse:

Kupfer als allgemeines Konjunkturbarometer durchbrach zur Wochenmitte eine wichtige Unterstützung, während Gold und Euro (s. Charts) über mehrjährige Abwärtstrends kletterten – die Charts der wichtigsten Basiswerte bieten derzeit für jeden Geschmack etwas. Und auch der DAX steht dieser Entwicklung nicht nach, noch in dieser Woche könnte eine wichtige Vorentscheidung fallen. Der bereits mehrfach bewährte Chartanalysen Online Trend-Indikator steht unmittelbar vor einer Richtungsentscheidung – Kaufen oder Verkaufen – die kommenden Tage werden es zeigen. Um das bearishe Signale zu vermeiden, darf sich der Markt keinen erneuten Rücksetzer mehr erlauben. Rein charttechnisch ist hingegen noch etwas Luft auf der Unterseite.

Zur Wochenmitte bestimmten einmal mehr die Verkäufer das Geschehen, allerdings pendelte der Index ab dem späteren Vormittag nur noch seitwärts. Neue Tiefs wurden nicht mehr erreicht, ein erster Hinweis, dass die Kraft der DAX-Bären allmählich nachlässt. Immerhin fiel der Index in den vergangenen Tagen um rund 400 Punkte. Wichtiger ist aber das Jahrestief um 9070 sowie der eingezeichnete, langfristige Aufwärtstrend. Beide Kursmarke dürften bei vielen Investoren, die noch nicht oder zu gering investiert sind, stark im Fokus stehen. Wer die scharfe Erholung von Anfang Februar verpasste, will diesen Fehler nicht noch einmal begehen und könnte bereits jetzt erste Positionen aufzubauen. Diese Käufe mindern natürlich die Abwärtsdynamik. Der DAX muss somit nicht zwingend bis an das Jahrestief fallen, sondern könnte bereits um 9150 ein neues Bewegungstief ausgebildet haben.

Erschwerend kommt derzeit allerdings hinzu, dass in unmittelbarer Nähe keine wirklich relevanten charttechnischen Orientierungsmarken vorhanden sind.  Fällt der DAX unter das gestrige Tief von 9142, ist mit weiteren Abgaben bis 9100 zu rechnen. Ein erneuter, dynamischer Kursrutsch ist aber eher nicht zu erwarten (wobei das Risiko angesichts der zahlreichen Krisen derzeit nicht unterschätzt werden darf). Auch auf der Oberseite stehen die Käufer vorerst nicht vor wichtigen Hürden. Bei einer Bärenmarktrally bis rund 9360 / 9380 hätte der Markt rund 50 Prozent der jüngsten Korrektur wieder aufgeholt. Hier liegt auch  eine horizontale Barriere, dies es zu überwinden gilt.

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Tagesanalyse:

Die Würfel fallen bei 9000

Die Schwächesignale aus den kürzeren Zeitebenen trüben allmählich auch die Perspektiven auf Tagesbasis. Inzwischen muss eine deutlich geringere Aufwärtsdynamik diagnostiziert werden. Ob dies bereits der Übergang vom bisher recht steilen Aufwärtstrend in einen etwas langsamere Bewegung Richtung Norden oder sogar eine Trendumkehr bedeutet, kann derzeit noch nicht bestimmt werden. Noch ist der Aufwärtstrend aber vollkommen intakt, klare Verkaufssignale auf mittelfristiger Ebene gibt es nicht. Anders als der richtungsweisende S&P 500 aber auch einige europäische Leitindizes gelang es dem DAX bisher nicht, dass Rekordhoch von Mitte Januar zu überwinden. Im Gegenteil. Die Erholung im Februar endete deutlich tiefer, gleiches gilt auch für die Erholung von Anfang März. Tiefere Hochpunkte sind für gewöhnlich ein Hinweis, dass sich bereits einige Investoren aus dem Markt zurückziehen und eine Umverteilungsphase begonnen hat. Dem stehen allerdings auch steigende Tiefpunkte gegenüber. Unter dem Strich eine Patt-Situation, die aber recht bald aufgelöst werden sollte.

Für ein klares Kaufsignal müsste der DAX mindestens über den Hochpunkt von Mitte Februar (9720), besser aber noch über das Rekordhoch um 9800 ansteigen. Auf der Unterseite ist Platz bis an das Jahrestief um 9080. Solange der DAX zwischen diesen beiden Niveau pendelt, ist eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung zu erwarten. Rutscht der Markt hingegen unter 9080, steht zugleich auch der maßgebliche seit September 2011 bestehende Aufwärtstrend auf dem Prüfstand. Dieser verläuft bei rund 9050, im Bereich um 8960 bis 9000 liefert der Tageschart weitere, horizontale Unterstützungen. Nach unten ist der DAX somit gut abgesichert, entsprechend ist hier mit Nachkäufen zu rechnen. Kommt es aber dennoch zu einem Trendbruch, wäre dies natürlich umso bedeutender.

Auf weitere Kursschwäche deuten nach wie vor die abgebildeten Indikatoren. Der MACD bestätigte kürzlich die tieferen Hochs beim DAX, zugleich verläuft seit Monatsbeginn die Signallinie unter der MACD-Linie. Auch der DSS Bressert steht auf Verkaufen, ein neues Einstiegssignal zeichnet sich noch nicht ab.

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Wochenanalyse:

DAX bleibt im Kanal gefangen

Seit dem letzten ernst zu nehmenden Crash im Sommer 2011 läuft der DAX in einer von nur kurzen Konsolidierungen gekennzeichneten Aufwärtsbewegung. Maßgeblich auf der Unterseite ist eine seit Herbst 2011 bestehende Aufwärtstrendlinie, die im Jahr 2013 mehrfach angelaufen und bestätigt wurde (hellgrüne untere Linie). Verstärkt wird die aktuell bei 9130 verlaufende Gerade von der viel beachteten 200-Tage-Linie, die klar steigend im Bereich um 8840 notiert. Für den Deutschen Aktienmarkt bleiben die Aussichten auf der mittel- bis langfristigen Zeitebene  bullisch, solange sich der Markt über dem langfristigen Durchschnitt behaupten kann. Ausgehend vom aktuellen Niveau könnte der DAX somit deutlich korrigieren, ohne das eine Neueinschätzung der übergeordneten langfristigen Perspektiven erforderlich wäre.

Aber auch Richtung Norden scheinen die Grenzen für die kommenden Wochen abgesteckt. Als Spielverderber für die Bullen erwies sich zuletzt eine seit Frühjahr 2012 bestehende Trendlinie (dunkelgrüne Linie), an der es seitdem mehrfach zu Gewinnmitnahmen kam. Erst wenn die bei rund 10.100 verlaufende Gerade überwunden ist, eröffnet sich für den DAX weiterer Spielraum.

Eher Gegenwind kommt derzeit von den Indikatoren. Seit Ende Januar sendet der trendfolgende MACD ein Verkaufssignal und liefert ein Argument für eher schwache Notierungen in den kommenden Wochen. Der Indikator steht zudem derzeit auf einem ähnlich erhöhten Niveau wie im Jahr 2000 und 2007, als der Markt ebenfalls ein Top ausbildete. Zumindest ein Anstieg über die dunkelgrüne Aufwärtstrendlinie und somit eine Beschleunigung der Bewegung ist derzeit eher nicht zu favorisieren.

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Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die Zukunft

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit. Der DAX löste ein sehr bullish aufsteigendes Dreieck nach oben hin auf, aus dem theoretisch Notierungen deutlich jenseits der 10.000er-Marke abgeleitet werden können.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest des Ausbruchsniveau nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.

Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Noch hat der Signalgeber nicht die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 erreicht (rote Linie).

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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