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DAX-Chartanalyse: Hürdenlauf steht bevor

Nach dem offenen Schlagabtausch in der vergangenen Woche scheinen die Käufer ihre Chance nutzen zu wollen. Wirklich relevante Widerstände wurden aber noch nicht zurückerobert. Die DAX-Chartanalyse für den 10. Februar 2014.

Stundenanalyse:

Unter dem Strich ist in der vergangenen Woche eigentlich nicht viel passiert. Der DAX eröffnete im Bereich um 9318 und beendete die Woche bei 9302. Zwischenzeitlich standen die Bären klar auf der Gewinnerseite, erst in der zweiten Wochenhälfte nutzten Schnäppchenjäger die tieferen Notierungen und leiteten eine Gegenbewegung ein. Unter der Oberfläche sieht es ebenfalls nicht so überzeugend aus. Genau die Hälfte der 30 Indexmitglieder legte zu, wobei vor allem Leichtgewichte wie K+S, Lanxess aber auch Adidas und Commerzbank überdurchschnittlich gut liefen. Etwas nachdenklich stimmt hingegen die nach wie vor anhaltende Schwäche bei den Indexschwergewichten wie Bayer, SAP und Siemens. Natürlich lauert hier auch eine Chance für den DAX, denn wenn diese Aktien gekauft werden, bessern sich die Aussichten für eine deutliche Markterholung.

Vorbörslich werden Kurse von 9340 aufgerufen. Aus charttechnischer Sicht ein interessanter Bereich, denn hier verlaufen die 55-Tage-Linie und das 38 Prozent Korrektur-Niveau der Abwärtsbewegung. Sollte die Rückeroberung gelingen, wäre dies ein Erfolg in Richtung der wichtigen Widerstandszone um 9550. Auf dem Weg bis zur Schwelle stehen den Käufern aber noch weitere, eher kleine Hürden im Weg. Dazu zählt der umsatzstarke Bereich um 9500, die fallende 21-Tage-Linie bei 9460 und die Kombination aus Intraday-Hoch vom 30. Januar und dem 50 Prozent Korrekturniveau um 9425.

Noch bleibt die Marktlage insgesamt aber recht fragil. Es kann jederzeit wieder zu Gewinnmitnahmen und einem verstärkten Abwärtsruck kommen. Erschwerend kommt hinzu, dass es dem Markt an unmittelbaren, verlässlichen Unterstützungen mangelt. Ein eher schwacher Halt liegt im Bereich des Tagestiefs vom vergangenen Freitag bei rund 9225. Darunter liefert der Stundenchart erst wieder am Jahrestief bei rund 9070 eine mögliche Haltezone.

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Tagesanalyse:

Test verlief erfolgreich

Die erste kleinere Korrektur des Börsenjahres 2014 führte im kurz- bis mittelfristigen Chart noch nicht zu einem Bruch wichtiger Unterstützungen. Bereits oberhalb der als relevant einzuordnenden horizontalen Zone um 8950 / 9000 erfolgte in der Vorwoche eine technische Erholung (siehe dazu auch der Chartanalysen Online Trend Indikator).

Die vorgelagerten Käufe sind klar bullisch zu werten und deuten auf einen bestehenden Kaufdruck. Noch aber fällt die Erholung im Vergleich zum vorherigen Rücksetzer eher gering aus, Anschlusskäufe müssen den DAX nun zwingend weiter nach oben hieven. Erst wenn wieder Kurse von 9550 / 9600 aufgerufen werden, übernehmen wieder die Bullen das Zepter. Bis dahin liegt höchstens eine neutrale Ausgangslage innerhalb des übergeordneten Aufwärtstrends vor.

Kritisch wird es für den DAX hingegen erst, wenn die bisherigen Jahrestiefs unterboten werden und es zu einem Ausbruch unter den eingezeichneten unteren Aufwärtstrend bei derzeit knapp 9000 kommt. Zumindest die aktuell leicht überverkauften Indikatoren deutet eher auf das Lager der Bullen.

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Wochenanalyse:

Ober- und Unterziele sind abgesteckt

Seit dem letzten ernst zu nehmenden Crash im Sommer 2011 läuft der DAX in einer von nur kurzen Konsolidierungen gekennzeichneten Aufwärtsbewegung. Maßgeblich auf der Unterseite ist eine seit Herbst 2011 bestehende Aufwärtstrendlinie, die im Jahr 2013 mehrfach angelaufen und bestätigt wurde. Verstärkt wird die aktuell bei knapp 8990 verlaufende Gerade von der viel beachteten 200-Tage-Linie, die klar steigend im Bereich um 8720 notiert. Für den Deutschen Aktienmarkt bleiben die Aussichten auf der mittel- bis langfristigen Zeitebene  bullisch, solange der Markt über dem langfristigen Durchschnitt notiert. Ausgehend vom aktuellen Niveau könnte der DAX somit deutlich korrigieren, ohne das eine Neueinschätzung der übergeordneten langfristigen Perspektiven erforderlich wäre.

Aber auch Richtung Norden scheinen die Grenzen für die kommenden Wochen abgesteckt. Als Spielverderber für die Bullen erwies sich zuletzt eine seit Frühjahr 2012 bestehende Trendlinie, an der es seitdem mehrfach zu Gewinnmitnahmen kam. Erst wenn die Gerade überwunden ist, eröffnet sich für den DAX weiterer Spielraum. Mittelfristig ist aber ein Anstieg über 10.000 denkbar, denn die erwähnte obere Begrenzungslinie steigt bereits im März in fünfstellige Regionen.

Keine eindeutigen Signale kommen hingegen von den Indikatoren. Vor allem das Verkaufssignal im MACD spricht eigentlich gegen einen positiven Verlauf in den kommenden Monaten. Der Indikator steht zudem derzeit auf einem ähnlich erhöhten Niveau wie im Jahr 2000 und 2007, als der Markt ebenfalls ein Top ausbildete.

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Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die Zukunft

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.

Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Noch hat der Signalgeber nicht die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 erreicht (rote Linie).

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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