DAX-Chartanalyse: Gute Ausgangslage
Wichtige Kursmarken wurden trotz der erhöhten Volatilität zur Wochenmitte noch nicht durchbrochen. Noch nicht. Der heutige Tag könnte mehr Klarheit bringen. Die DAX-Chartanalyse für den 14. November 2013.
Die Tagesbilanz zur Wochenmitte mit minus 0,24 Prozent auf 9054 täuscht ein wenig darüber hinweg, dass es zwischenzeitlich im DAX etwas stürmischer zuging. Bereits zur Eröffnung tauchte der Index unter die alte Rekordmarke von 9070 und fiel bis zur Mittageszeit deutlicher zurück. Im Tagestief bestätigte der DAX die Kreuzunterstützung aus 21-Tage-Linie und innerer Aufwärtstrendlinie. Somit stand auch der gestrige Tag exemplarisch für die vergangenen Monate. Denn bereits kleinste Rücksetzer werden von Marktteilnehmern, die noch nicht unter die unterinvestiert sind, als Gelegenheit zum Einstieg wahrgenommen. Wer auf größere Rücksetzer hofft, steht nach wie vor an der Seitenlinie. Sollten die Kurse weiter anziehen, werde diese Anleger in den steigenden Markt gezwungen, um nicht bei der Performance weiter zurückzufallen. Die Hausse nährt die Hausse.
Bis zur Schlussglocke erholte sich der DAX deutlich, nachbörslich ging es sogar weiter aufwärts. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn sehen Broker den Index bei 9130. Ein wichtiger Kursbereich, denn hier liegt mit dem Wochenhoch eine markante Kursmarke. Sollte der DAX weiter anziehen, rückt schnell das bisherige Rekordhoch um 9200 ins Visier. Erst wenn auch darüber genügend Käufer bereit sind, in den Markt einzusteigen – oder gezwungenermaßen kaufen – ist die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung der mittelfristig nach wie vor intakten Aufwärtsbewegung recht hoch. Zielbereich wäre die im Tageschart eingezeichnete obere Aufwärtstrendlinie bei 9220.
Mit der erhöhten Volatilität auf der Oberseite weitet sich nun aber auch der eher neutrale bis bullische Kursbereich aus. Die Gefahr von Fehlausbrüchen und Bewegungen steigt, was sich wiederum negativ auf das Chance-Risiko-Verhältnis auswirkt. Eine erste Unterstützung bildet nach wie vor die Kombination aus 21-Tage-Durchschnitt und Aufwärtstrendlinie um 9000. Darunter liegt eine kleine Haltemarke um 8975, kurzfristig wesentlich wichtiger ist aber erst der Kursbereich um 8950. Bis zu diesem Niveau dürfte der DAX heute aber kaum durchgereicht werden, es sei denn, Janet Yellen äußerst sich überraschend restriktiv zur weiteren Geldpolitik vor dem Bankenausschuss des US-Senat.
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Kennzahlen:
DAX-Pivot-Punkte für den 14. November:
Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).
wichtige Chartmarken:
Rechteck auf dem Prüfstand
Rund 550 Punkte ist der DAX ausgehend vom letzten Bewegungstief gestiegen, ohne das es bisher zu einer ausgeprägten Konsolidierung kam. Ob die Seitwärtsbewegung der vergangenen Tage bereits ausreicht, um weiteres Aufwärtspotenzial zu generieren, muss sich erst noch zeigen. Grundsätzlich bleibt der Markt überhitzt, der weitere Anstieg dürfte nun nicht mehr ganz so dynamisch verlaufen.
Auf Basis der Anfang Oktober nach oben aufgelösten Flagge ließ sich in den vergangenen Wochen ein theoretisches Kursziel von rund 9160 ableiten, das der DAX mit dem Intraday-Ausbruch am 7. November abgearbeitet hat. Die Käufer haben nun ihre Pflicht erfüllt, eine Konsolidierung erscheint überfällig, zumal der DAX auch an eine obere Aufwärtstrendlinie gelaufen ist, die aus den Hochpunkten von März 2012 und Mai 2013 abgeleitet werden kann und zuletzt bei 9200 exakt bestätigt wurde.
Zusätzliche Würze erfährt das aktuelle Kursniveau durch die Tatsache, dass der DAX an der Schwelle zum nächst höheren Rechteck notiert. Für gewöhnlich sind diese Zone recht umkämpft, schließlich steht viel auf dem Spiel. Sollte der Markt weiter anziehen, würde sich nämlich weiteres Aufwärtspotenzial bis 9680 eröffnen – der oberen Begrenzung des Rechtecks. Aber auch ein Rücksetzer bis mindestens an die Mitte des aktuell noch gültigen „weißen“ Rechtecks bei 8800 ist als etwas gleich wahrscheinlich einzuschätzen und entspricht einem Retest des September-Hochs.
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Gut abgesichert aufwärts
Auf Wochenbasis zeigt der DAX bereits seit Monaten eine Rally mit einer Serie von steigenden Tiefpunkten und Bewegungshochpunkten. Als sehr zuverlässige Unterstützung gilt die Kombination aus 200-Tage-Linie und einer unteren Aufwärtstrendlinie, die in diesem Jahr bereits dreimal vergeblich von den Bären attackiert wurde und rückblickend ein sehr gutes Einstiegsniveau darstellte.
Rein charttechnisch ist der Blick klar noch oben gerichtet. Zuletzt bestätigte der Deutsche Aktienmarkt auch auf Wochenbasis das jüngst erzielte neue Verlaufshoch. Unmittelbare Widerstände lassen sich im Wochenchart nicht mehr ausmachen. Die Mittellinie (entspricht der oberen Aufwärtstrendlinie im Tageschart) des seit Herbst 2011 bestehenden Trendkanals kann als Orientierungsziel verwendet werden und verläuft nach dem letzten Test im Mai aktuell bei rund 9600. Ob der DAX die Mittellinie noch erreichen wird, ist aber sehr fraglich.
Ausbruch erfolgt?
Der Monatschart zeigt deutlich die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000. Ähnlich wie im amerikanischen Leitindex S&P 500 ist bei anhaltender Kaufbereitschaft mit einer längerfristigen und sehr nachhaltigen Aufwärtsbewegung zu rechnen, die den DAX deutlich in dreistellige Kursregionen oberhalb von 10.000 Punkten führen sollte. Eine solche Entwicklung werden die Bären aber nicht ohne Gegenwehr geschehen lassen. Ein Pullback ausgehend von 9000 / 9500 an die 8000er-Region ist auf jeden Fall einzuplanen und eröffnet noch einmal eine gute Nachkaufchance.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch auf der Oberseite ist zumindest auf längerfristige Sicht klar zu favorisieren. Zwar kann es durchaus noch einmal zu einen erneuten Test der unteren Aufwärtstrendlinie bei derzeit rund 5360 Punkten kommen. Die steigenden Bewegungshochpunkte seit 2003 stimmen aber positiv. Kursrückschläge wurden immer früher zum Einstieg genutzt und verstärken den Druck auf der Oberseite eines möglichen aufsteigenden Dreiecks.
Die Indikatoren weisen in der sehr langfristigen Betrachtung bereits teilweise einen überhitzten Zustand auf. Allerdings können die Signalgeber durchaus über mehrere Monate, sogar Jahre, im oberen Extrembereich laufen, ehe ein Verkaufssignal aktiv wird. Beste Beispiele liefern die Jahre 2004/2005 und 2010 (DSS Bressert). Etwas entspannter ist derzeit noch die Lage im trendfolgenden MACD. Aktuell liegt die MACD-Linie noch deutlich unter den oberen Wendepunkten der vergangenen Jahre (grüner Kasten).
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