DAX-Chartanalyse: Fällt heute die Entscheidung?
Den Rücksetzer vom Wochenauftakt haben die Bullen gut ausgemerzt. Aber das reicht noch nicht. Einige Signale liefern aber bereits jetzt gute Hinweise, in welche Richtung sich der DAX entwickeln könnte. Die DAX-Chartanalyse für den 26. März 2014.
Stundenanalyse:
Die Hoffnung der DAX-Bären währte nur sehr kurz. Nach dem Erfolg zu Wochenbeginn holte der Index bereits am Dienstag die kompletten Verluste wieder auf, ohne das es nennenswerte Gegenwehr von Seiten der Verkäufer gab. Dies ist ein weiteres Indizes, dass nach wie vor viele Investoren an der Seitenlinie stehen und selbst kleine Kursrücksetzer zum Positionsaufbau oder zur Aufstockung genutzt werden. Der hochaufgelöste Stundenchart zeigt zudem einen weiteren Hinweis auf die zunehmende Kraft der Bullen. Seit der Monatsmitte wurde jede Korrektur immer früher wieder aufgekauft. Zwischenfazit: Solange der DAX nicht unter das Tief vom vergangenen Montag bei 9181 zurückfällt, ist ein erneuter Test der 9100er-Unterstützung eher nicht zu befürchten.
Auch die Marktbreite fiel am Dienstag recht überzeugend aber nicht optimal aus. Von den 30 Indexwerten legten 28 Papiere zu, nur Commerzbank und ThyssenKrupp verzeichneten leichte Abgaben. Positiv stimmt hingegen, dass mit Bayer, Siemens, Allianz und BASF auch die Indexschwergewichte im oberen Gewinnerdrittel zu finden waren. Aktuell notieren wieder 14 Werte über ihrem 21-Tage-Durchschnitt, die Quote liegt somit bei knapp 50 Prozent. Von einer Übertreibung sind wir noch weit entfernt. Erst wenn wieder mehr als 85 Prozent der Aktien über ihrer kurzfristigen Signallinie notieren, steigt die Gefahr einer Korrektur deutlich an.
Die Tendenz ist somit eher aufwärts gerichtet, allerdings gilt es nun einen wichtigen Widerstand aus dem Weg zu räumen. Im Blickpunkt steht die zuletzt bestätigte Hürde um 9375 bis 9400. Hier treffen die 21-Tage-Linie, eine horizontale Barriere sowie das 61,8 Prozent Niveau der Abwärtsbewegung vom März zusammen. Erst wenn diese Clusterwiderstand überwunden ist, liefert der DAX für mutige Anleger ein Einstiegssignal mit Ziel 9510 und später 9600. Achten Sie auch auf das geringe Handelsvolumen im Bereich 9425 bis 9500. Die geringen Umsätze könnten einen impulsiven Anstieg begünstigen. Sollte der DAX heute zur Stärke neigen, dreht zugleich auch der auf Tagesbasis berechnete MACD wieder auf Kaufen (s. Tageschart).
Vorbörslich werden Kurse von 9380 aufgerufen, der Widerstand steht somit erheblich unter Druck. Scheitert der Markt erneut, bleibt eine Seitwärtsbewegung in der Range 9100 bis 9400 zu favorisieren.

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Tagesanalyse:
Trend ist noch eindeutig
Nach den deutlichen Verlusten in der ersten März-Hälfte kam es wie bereits mehrfach in den vergangenen Monaten zu einer V-förmigen Erholung. Investoren, die bisher noch nicht oder zu gering im Markt vertreten sind, nutzen nach wie vor die günstigen Kurse zum Einstieg oder Positionsaufbau. Solange dieses Muster Gültigkeit hat, sind größere Korrekturen eher unwahrscheinlich.
Die horizontale Unterstützung, der langfristige Aufwärtstrend und das 38 Prozent-Niveau der Aufwärtsbewegung seit dem letzten erwähnenswerten Rücksetzer im Sommer vergangenen Jahres sichern den Markt auf der Unterseite bei rund 8950 / 9000 ab. Solange das bisherige Jahrestief nicht unterboten wird, bleiben die mittelfristigen Aussichten bullisch. Sollten die Kurse tiefer zurückfallen, stellt die 200-Tage-Linie bei rund 8850 die letzte Haltemarke dar. Scheitert auch hier eine Stabilisierung, drohen größere Verluste bis 8400 und 8220 (abgeleitet aus der Höhe einer möglichen Umkehrformation).
Auf der Oberseite stellt die nördliche Kante des grau markierten Rechtecks bei 9600 die nächste Zielmarke dar. Dieses Niveau sollte der DAX nun zügig anlaufen, um im Anschluss auch das Februar-Hoch zu überwinden. Je höher die Dynamik ausfällt, desto besser stehen die Chancen auf ein neues Rekordhoch. Nimmt der Aufwärtsimpuls hingegen ab, verdichten sich die Signale auf eine mögliche Top-Bildung. Entsprechende Verkaufssignale auf charttechnischer Basis wären dann nur noch eine Frage der Zeit.
Aus Sicht der Indikatoren sind die Chancen auf eine Erholung wieder gestiegen. Zuletzt lieferten der MACD und DSS Bressert frühzeitig Hinweise auf eine Korrektur. Der überkaufte Zustand wurde nun komplett abgebaut, die Signale stehen auf Erholung.

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Wochenanalyse:
DAX bestätigt Kanalgrenze
Seit dem letzten ernst zu nehmenden Crash im Sommer 2011 läuft der DAX in einer von nur kurzen Konsolidierungen gekennzeichneten Aufwärtsbewegung. Maßgeblich auf der Unterseite ist eine seit Herbst 2011 bestehende Haussegerade, die im Jahr 2013 mehrfach angelaufen und bestätigt wurde (hellgrüne untere Linie; s. auch Tageschart). Auch der jüngste Anlauf Mitte März verlief erfolgreich. Zusammen mit der bei rund 8850 verlaufenden viel beachteten 200-Tage-Linie stellt der Bereich um 9000 eine massive Bastion der Käufer dar. Solange der DAX dieses Niveau behauptet, bleiben die Aussichten auf der mittel- bis langfristigen Zeitebene bullisch.
Auf der Oberseite ist nach der jüngsten Konsolidierungsbewegung zunächst etwas Platz vorhanden. In den vergangenen Wochen kletterte die obere, dunkelgrün eingezeichnete Aufwärtstrendlinie weiter Richtung Norden und lässt dem Markt Luft bis ungefähr 10.200. Die runde 10.000er-Schwelle könnte also vom DAX genommen werden, ohne das die Trendlinie überwunden werden muss. Gegenüber der Ausgangssituation zu Jahresbeginn eine deutliche Erleichterung für die Käufer.
Eher Gegenwind kommt derzeit von den Indikatoren. Seit Ende Januar sendet der trendfolgende MACD ein Verkaufssignal und liefert ein Argument für eher schwache Notierungen in den kommenden Wochen. Der Indikator steht zudem derzeit auf einem ähnlich erhöhten Niveau wie im Jahr 2000 und 2007, als der Markt ebenfalls ein Top ausbildete.

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Monatsanalyse:
Zwei Szenarien für die Zukunft
Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit. Der DAX löste ein sehr bullish aufsteigendes Dreieck nach oben hin auf, aus dem theoretisch Notierungen deutlich jenseits der 10.000er-Marke abgeleitet werden können.
Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest des Ausbruchsniveau nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.
In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.
Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Noch hat der Signalgeber nicht die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 erreicht (rote Linie).