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DAX-Chartanalyse: Bullen auf dünnem Eis

In der vergangenen Woche legte der Markt an Aufwärtsdynamik noch einmal einen Gang zu. Die bevorstehenden Tage könnten aber etwas stürmischer werden und stellen die Rally auf eine Probe. Die DAX-Chartanalyse für den 2. Dezember 2013.

Stundenanalyse:

Die bevorstehende Handelswoche verspricht noch einmal erhöhte Volatilität, bevor die Zeit zwischen Weihnachten und dem  Jahreswechsel zur Pause genutzt werden kann. Neben ersten Indikationen, wie das wichtige Weihnachtsgeschäft in den USA angelaufen ist, richtet sich heute der Blick auf den ISM-Index, am Mittwoch steht der Arbeitsmarktbericht ADP auf der Agenda. Donnerstag lauschen die Strategen der Zinsentscheidung und Pressekonferenz der EZB, Höhepunkt der Woche ist aber eindeutig der Freitag. Zum Nikolaustag werden die richtungsweisenden US-Arbeitsmarktdaten gemeldet, derzeit liegen die Prognosen bei einem Stellenzuwachs von 183.000. Die wichtigsten Termine zusammen mit DAX und EUR/USD können Sie auch täglich in meiner Chart-Übersicht einsehen (LINK).

Teilweise in Abwesenheit der amerikanischen Investoren kletterte der DAX in der vergangenen Handelswoche auf den höchsten Stand in seiner 25-jährigen Geschichte. Das Wochenplus lag bei zwei Prozent, im November ging es um rund vier Prozent aufwärts. In den vergangenen neun Wochen legte der Index acht Mal zu, wobei sich die Aufwärtsdynamik zuletzt noch verstärkte. Auch für Dezember sind die statistischen Aussichten gut, die Ergebnisse einer Analyse der HSBC können Sie HIER nachlesen.

Vorbörslich können sich weder Käufer noch Verkäufer durchsetzen, der DAX steht nahezu unverändert bei 9410. Eine Atempause wäre auch dringend notwendig, denn allmählich ist die Differenz des Leitindex zu seiner 21- und 200-Tage-Linie auf ein Niveau gestiegen, von dem aus in der Vergangenheit vielfach eine Konsolidierung einsetzte. Je weiter die derzeit bereits laufende Übertreibungsphase anhält, desto kräftiger dürfte auch die anschließende Korrektur ausfallen. Denn die Märkte pendeln stetig zwischen einem überkauften und einem überverkauften Zustand.

Nach wie vor wäre es aber falsch, auf die Short-Seite zu wechseln. Alle wesentlichen Trends sind aufwärts gerichtet, die jüngste Trendbeschleunigung könnte sich aber als finaler Aufwärtsimpuls erweisen. Ziehen Sie Stoppkurse entsprechend nach oder sichern vorhandene Buchgewinne über Put-Optionsscheine ab.

Seröse Kursziele auf der Oberseite lassen sich mangels bereits bestätigter Widerstände nicht mehr bestimmen. Lediglich runde Kursmarken wie 9450 oder 9500 dienen als Orientierung. Schwache Unterstützungen sind im Wochenchart hingegen bei 9400, 9375, 9320 und 9285 erkennbar. Allerdings dürften diese Marken eine deutlichere Korrekturbewegung nicht aufhalten können. Besonders die Kursgewinne in der vergangenen Woche wurden nicht durch steigendes Volumen bestätigt, im Gegenteil.

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 Tagesanalyse:

Wie weit reicht die Kraft der Käufer?

Gut 900 Punkte ist der DAX ausgehend vom letzten Bewegungstief gestiegen, ohne das es bisher zu einer ausgeprägten Konsolidierung kam. In den vergangenen Wochen nahm die Aufwärtsdynamik spürbar zu, denn der Index kletterte über einige langfristige Aufwärtstrendlinien, die bisher das durchschnittliche Anstiegstempo des Marktes in den vergangenen Monaten widerspiegelten. Anders formuliert: Der DAX befindet sich wahrscheinlich bereits in einer Übertreibungsphase. Kurzfristig kann es durchaus zu einer weiteren Beschleunigung kommen, aber auch mit einer entgegengesetzten dynamischen Reaktion muss nun jederzeit gerechnet werden. Prozyklische neue Engagements sind daher mit sehr viel Risiko behaftet und sollten eher zurückgestellt werden.

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 Wochenanalyse:

Gut abgesichert aufwärts

Auf Wochenbasis zeigt der DAX bereits seit Monaten eine Rally mit einer Serie von steigenden Tiefpunkten und Bewegungshochpunkten. Als sehr zuverlässige Unterstützung gilt die Kombination aus 200-Tage-Linie und einer unteren Aufwärtstrendlinie, die in diesem Jahr bereits dreimal vergeblich von den Bären attackiert wurde und rückblickend ein sehr gutes Einstiegsniveau darstellte.

Rein charttechnisch ist der Blick klar noch oben gerichtet. In den vergangenen neun Wochen legte der Index acht Mal zu, wobei sich die Aufwärtsdynamik zuletzt noch verstärkte. Die Mittellinie (entspricht der oberen Aufwärtstrendlinie im Tageschart) des seit Herbst 2011 bestehenden Trendkanals kann als Orientierungsziel verwendet werden und verläuft nach dem letzten Test im Mai aktuell bei rund 9700. Ob der DAX die Marke noch erreichen wird, ist aber sehr fraglich.

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 Monatsanalyse:

Ausbruch erfolgt?

Der Monatschart zeigt deutlich die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000. Ähnlich wie im amerikanischen Leitindex S&P 500 ist bei anhaltender Kaufbereitschaft mit einer längerfristigen und sehr nachhaltigen Aufwärtsbewegung zu rechnen, die den DAX deutlich in dreistellige Kursregionen oberhalb von 10.000 Punkten führen sollte. Eine solche Entwicklung werden die Bären aber nicht ohne Gegenwehr geschehen lassen. Ein Pullback ausgehend von 9000 / 9500 an die 8000er-Region ist auf jeden Fall einzuplanen und eröffnet noch einmal eine gute Nachkaufchance.

Die Wahrscheinlichkeit für einen nachhaltigen Ausbruch auf der Oberseite ist zumindest auf längerfristige Sicht klar zu favorisieren. Zwar kann es durchaus noch einmal zu einen erneuten Test der unteren Aufwärtstrendlinie bei derzeit rund 5360 Punkten kommen. Die steigenden Bewegungshochpunkte seit 2003 stimmen aber positiv. Kursrückschläge wurden immer früher zum Einstieg genutzt und verstärken den Druck auf der Oberseite eines möglichen aufsteigenden Dreiecks.

Die Indikatoren weisen in der sehr langfristigen Betrachtung bereits teilweise einen überhitzten Zustand auf. Allerdings können die Signalgeber durchaus über mehrere Monate, sogar Jahre, im oberen Extrembereich laufen, ehe ein Verkaufssignal aktiv wird. Beste Beispiele liefern die Jahre 2004/2005 und 2010 (DSS Bressert). Etwas entspannter ist derzeit noch die Lage im trendfolgenden MACD. Aktuell liegt die MACD-Linie noch deutlich unter den oberen Wendepunkten der vergangenen Jahre (grüner Kasten).

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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