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DAX-Chartanalyse: Börsenampel steht vor dem Wechsel

Wie erwartet setzt Fed-Chefin Janet Yellen den  Kurs ihres Vorgängers Ben Bernanke fort, sehr zur Freude der Aktienanleger. Heute wird sich zeigen, ob die Kraft der Käufer auch über die letzte Hürde reichen wird. Die DAX-Chartanalyse für den 12. Februar 2014.

Stundenanalyse:

Bären auf der Flucht  – so könnte man den gestrigen Handelstag beim DAX zusammenfassen. Bereits die Eröffnungslücke deutete frühzeitig auf einen dynamischen Aufwärtsimpuls, der in den Folgestunden auch beeindruckend abgearbeitet wurde. Schaut man sich den Stundenchart genauer an, sind nur zwei schwarze Kerzen zu erkennen, die übrige Zeit legte der Index in jeder Stunde zu. Die ohnehin eher schwachen Widerstände um 9350 (38 Prozent Korrektur-Niveau), 9430 (50 Prozent Korrektur-Niveau) und die 21-Tage-Linie bei 9450 erwiesen sich nicht als Anlass für Gewinnmitnahmen. Der Tag endete mit einem Spurt von zwei Prozent auf 9478. Vor allem die Marktbreite stimmt sehr zuversichtlich. 20 der 30 Indexwerte legten zu, lediglich für Fresenius und ThyssenKrupp ging es abwärts. Bei ThyssenKrupp dämpft aktuell vor allem der hartnäckige Widerstand um 19,50 Euro. Im Gewinnerfeld waren vor allem auch die Indexschwergewichte gefragt. Ich hatte zuletzt auf die Bedeutung der Dickschiffe hingewiesen. Nur wenn die schweren Werte wie Allianz, Bayer, Daimler, BASF sowie SAP und Siemens gekauft werden, ist eine deutliche Markterholung möglich.

Im kurzfristigen Stundenchart haben sich die Perspektiven für den DAX weiter verbessert. Inzwischen holte der Markt mehr als 50 Prozent der Korrektur wieder auf, was als mögliches Signal für das Ende der Konsolidierung gewertet werden kann. Um alle Zweifel zu beseitigen, sollte der DAX noch die letzte Hürde um 9550 nehmen. Hier liegt ein horizontaler Widerstand, der in den vergangenen Wochen mehrfach eine Umkehrbewegung einleitete. Gelingt der Sprung, scheint der Weg bis zum Rekordhoch um 9800 nahezu frei.

Nach der Rally von knapp 500 Punkten innerhalb von rund 5 Tagen wäre aber auch eine kleine Atempause nicht überraschend. Neben einer Seitwärtsbewegung im Bereich der 9500 wäre auch ein Rücksetzer bis 9430 oder 9380 durchaus einzuplanen.

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Tagesanalyse:

Test verlief erfolgreich

Die erste kleinere Korrektur des Börsenjahres 2014 führte im kurz- bis mittelfristigen Chart noch nicht zu einem Bruch wichtiger Unterstützungen. Bereits oberhalb der als relevant einzuordnenden horizontalen Zone um 8950 / 9000 erfolgte in der Vorwoche eine technische Erholung (siehe dazu auch der Chartanalysen Online Trend Indikator).

Die vorgelagerten Käufe sind klar bullisch zu werten und deuten auf einen bestehenden Kaufdruck. Ein wirkliches klares Signal, dass der DAX wieder den übergeordnet intakten Aufwärtstrend aufnimmt, steht aber noch aus. Erst wenn wieder Kurse von 9550 / 9600 aufgerufen werden, übernehmen die Bullen das Zepter. Bis dahin liegt höchstens eine neutrale Ausgangslage innerhalb des übergeordneten Aufwärtstrends vor.

Kritisch wird es für den DAX hingegen erst, wenn die bisherigen Jahrestiefs unterboten werden und es zu einem Ausbruch unter den eingezeichneten unteren Aufwärtstrend bei derzeit knapp 9000 kommt. Zumindest die aktuell leicht überverkauften Indikatoren deutet eher auf das Lager der Bullen.

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Wochenanalyse:

Ober- und Unterziele sind abgesteckt

Seit dem letzten ernst zu nehmenden Crash im Sommer 2011 läuft der DAX in einer von nur kurzen Konsolidierungen gekennzeichneten Aufwärtsbewegung. Maßgeblich auf der Unterseite ist eine seit Herbst 2011 bestehende Aufwärtstrendlinie, die im Jahr 2013 mehrfach angelaufen und bestätigt wurde. Verstärkt wird die aktuell bei knapp 8990 verlaufende Gerade von der viel beachteten 200-Tage-Linie, die klar steigend im Bereich um 8720 notiert. Für den Deutschen Aktienmarkt bleiben die Aussichten auf der mittel- bis langfristigen Zeitebene  bullisch, solange der Markt über dem langfristigen Durchschnitt notiert. Ausgehend vom aktuellen Niveau könnte der DAX somit deutlich korrigieren, ohne das eine Neueinschätzung der übergeordneten langfristigen Perspektiven erforderlich wäre.

Aber auch Richtung Norden scheinen die Grenzen für die kommenden Wochen abgesteckt. Als Spielverderber für die Bullen erwies sich zuletzt eine seit Frühjahr 2012 bestehende Trendlinie, an der es seitdem mehrfach zu Gewinnmitnahmen kam. Erst wenn die Gerade überwunden ist, eröffnet sich für den DAX weiterer Spielraum. Mittelfristig ist aber ein Anstieg über 10.000 denkbar, denn die erwähnte obere Begrenzungslinie steigt bereits im März in fünfstellige Regionen.

Keine eindeutigen Signale kommen hingegen von den Indikatoren. Vor allem das Verkaufssignal im MACD spricht eigentlich gegen einen positiven Verlauf in den kommenden Monaten. Der Indikator steht zudem derzeit auf einem ähnlich erhöhten Niveau wie im Jahr 2000 und 2007, als der Markt ebenfalls ein Top ausbildete.

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Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die Zukunft

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.

Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Noch hat der Signalgeber nicht die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 erreicht (rote Linie).

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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