DAX-Chartanalyse: Am Aschermittwoch ist noch nicht alles vorbei
Obwohl der DAX seit Tagen in der Handelsspanne vom vergangenen Mittwoch verharrt, könnte es schon bald zu einer kleinen Richtungsentscheidung kommen. Welche Marken gilt es nun zu beachten? Die Chartanalyse für den 13. Februar 2012.
Es ist schon ein wenig erstaunlich: Während die wichtigsten europäischen Indizes und damit auch der DAX die lang erwartete Konsolidierung durchlaufen, verzeichnen die US-Aktienbarometer auch bei niedrigem Volumen neue marginale Verlaufhochs. Gestern rückte mal wieder der Dow Jones in den Vordergrund und notierte zeitweise mit 14.038,97 Punkten so hoch wie seit Oktober 2007 nicht mehr. Die Umsätze entsprachen aber nur dem Niveau von 1998. Auch wenn das nicht so recht zusammenpasst und steigende Kurse immer durch eine entsprechende Volumenentwicklung bestätigt werden sollte, könnte der Dow Jones durchaus noch das Allzeithoch bei 14.198 Punkten erreichen. Eine gesunde Korrektur wird zwar aus charttechnischer Sicht zunehmend wahrscheinlicher. Allerdigs könnte der Rücksetzer geringer ausfallen als von einigen Strategen erhofft. Viele institutionelle Investoren waren wohl ebenfalls von dem starken Jahresauftakt der richtungsweisenden US-Börsen überrascht und hinken nun mit ihren Portfolios bei der Performance hinterher. Entsprechend dürfte jeder noch so kleine Rücksetzer als Nachkaufgelegenheit genutzt werden („buy the dips“), was das Risiko einer größeren Abwärtsbewegung deutlich minimiert.
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An der technischen Ausgangslage im DAX ändert sich nach dem gestrigen Handelstag kaum etwas. Zwei kleine positive Beobachtungen gibt es dennoch: Der leichte Rücksetzer am Vormittag wurde im Bereich der horizontalen Unterstützung bei 7600 Punkten sowie der 55-Tage-Linie wieder aufgekauft. Zudem beendete der DAX den Handel nahezu auf dem Tageshoch.
Lange dürfte diese Seitwärtsentwicklung aber nicht mehr anhalten. Denn die zuletzt als sehr zuverlässig dienende 55-Tage-Linie verläuft heute bei rund 7628 Punkten und steigt mit rund zehn Zählern täglich. Richung Norden ist der DAX hingegen um 7680 Punkte gedeckelt. In den kommenden Tagen kommmt es somit entweder zu einem Ausbruch auf der Oberseite oder der gleitende Durchschnitt wird unterschritten. Einen etwas dynamischeren Impuls könnte der Anstieg über 7680 Zähler zur Folge haben, denn der nächste Widerstand liegt mit 7790 Punkten rund 1,4 Prozent entfernt. Nach unten finden sich hingegen bei 7630, 7600 und 7550 Zählern einige gute horizontale Haltezonen.
Kennzahlen:
DAX-Pivot-Punkte für den 13. Februar:
Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).
wichtige Chartmarken:

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Anleger bleiben in Deckung
Der Tageschart zeigt es deutlich: Seit inzwischen vier Handelstagen hält sich der DAX in der Schwankungsbreite vom vergangenen Mittwoch auf. Ein deutliches Zeichen für die Richtungslosigkeit des Marktes.
Übergeordnet bleiben die mittelfristigen Aussichten für den DAX aber noch gut. Dies würde sich erst mit einem Rücksetzer unter das Dezember-Ausbruchsniveau bei 7400 bis 7500 Punkten ändern. Da hier auch die steigende 100-Tage-Linie verläuft und dem Bereich somit eine hohe Bedeutung zukommt, wären erst darüber hinausgehende Verluste als ein deutliches Warnzeichen zu werten. Bei den Indikatoren deuten die Divergenzen sowie das frische Verkaufssignal im MACD zunächst auf Konsolidierung.

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Vorsicht Rückschlag
Mit dem nachhaltigen Sprung über die Marke von 7500 Zählern legte der DAX zum Jahreswechsel die Basis für weiter steigende Kurse. Aktuell läuft eine Korrekturbewegung, die auch als Retest des Ausbruchs bewertet werden kann.
Bis an das im Sommer 2007 markierte Rekordhoch bei rund 8151 Zählern findet sich im Wochenschart nun keine nennenswerten Widerstände mehr. Ob allerdings die psychologisch wichtige Marke überhaupt noch erreicht wird, erscheint eher fraglich. Mindestens genauso wahrscheinlich ist auch eine Seitwärtsbewegung, wobei das Kursmuster ab der zweiten Jahreshälfte aus 2007 als Blaupause genutzt werden kann. Demnach wäre in den kommenden Wochen mit einer Fluktuation um die 7500 Punkte-Marke zu rechnen. Dazu passt auch das Bild bei den Indikatoren. Ähnlich wie im Tageschart deutet auch auf mittelfristige Sicht der überhitzte Zustand auf eine bevorstehende Atempause. Der reagiblere DSS Bressert liefert aktuell ein frisches Verkaufssignal, das sicherlich auch bald im MACD bestätigt wird.

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DAX arbeitet an dem großen Ausbruch
Der Monatschart zeigt deutlich, welches Potenzial an den Aktienmärkten aus charttechnischer Sicht schlummert. Mit der Auflösung des symmetrischen Dreiecks liegt ein rechnerisches Kursziel in Reichweite, welches den Abschluss des im Monatskursverlauf eingezeichneten übergeordneten aufsteigenden Dreiecks zur Folge hätte. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus möglich. Zwingende Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.
Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer, lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.
Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

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