Apple vor dem Sprung – oder ist die Bärenmarktrally am Ende?
Während sich die Indizes in der zweiten Reihe am Mittwoch deutlich stärker präsentierten, bleibt die Performance beim DAX wie auch schon im gesamten Jahresverlauf enttäuschend. Recht schnell wird sich nun zeigen, ob der jüngste Anstieg durch Anschlusskäufe fortgesetzt wird.
104,11 Dollar – so lautet die neue Rekordmarke bei Apple. Ob es sich mit dem gestrigen Aufwärtsimpuls auch wirklich um einen nachhaltigen Ausbruch auf der Oberseite handelt, muss sich erst noch zeigen. Knapp zehn Prozent Kursgewinn in den vergangenen sechs Tagen sind für Apple nicht wenig, auch wenn die gemeldeten Zahlen überraschend gut ausfielen. Ebenfalls fester entwickelten sich gestern Google und Yahoo, auch Netflix scheint nach dem Absturz wieder gekauft zu werden. Sonst dominierten aber ganz klar Minuszeichen, an der NYSE verzeichneten zwei Drittel der Werte Kursverluste. Das Abwärtsvolumen lag bei 78 Prozent, 91 Werte erreichten neue Tiefs, nur 28 neue Hochs.
Nach der rasanten Aufholjagd in den vergangenen Tagen musste der Gesamtmarkt Luft holen, dies ist wenig überraschend. Allerdings sollte sich diese Tendenz nicht festsetzen, d.h. im S&P darf sich unter keinen Umständen ein gegenüber dem September tieferer Hochpunkt ausbilden. Andernfalls wäre dies ein klares mittelfristiges Schwächesignal, auch ein erneuter Rücksetzer unter die richtungsweisende Marke um 1900 wäre als kritisch einzuordnen. Die kommenden Tage werden also spannend, vor allem auch vor dem Hintergrund der FED-Sitzung in der kommenden Woche.
DAX: Stunden- und Tagesanalyse

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Auf den ersten Blick scheint beim DAX noch alles in Butter zu sein. Zur Wochenmitte ging es um 0,6 Prozent aufwärts, ein zwischenzeitlicher Schwächeanfall wurde bis zum Handelsschluss ausgemerzt. Allerdings liegt nun in den Kerzencharts eine Situation vor, die so manchen Strategen wohl vorsichtiger agieren lässt. Nach der langen weißen Kerze am Dienstag folgte gestern ein Doji, Eröffnungs- und Schlusskurs lagen auf einem nahezu identischen Niveau. Der Markt scheint auf der Oberseite zunächst ausgereizt zu sein, dies ist nach den Gewinnen wenig überraschend. Allerdings erscheint dieses potenzielle Umkehrsignal zugleich an einer charttechnisch sehr wichtigen Schwelle: dem breiten Widerstandsbereich zwischen 8900 bis 9000. Mit dem gestrigen Tag wurde die Zone in ihrer Bedeutung bestätigt. Dies könnte nun weitere Käufe vorerst vom Markt fernhalten, die Bären wittern ihre Chance.
Rücksetzer unter die nächste Haltemarke bei 8870 sind noch kein Problem, wichtiger ist erst die Zone um 8700. Dieser Bereich, der mit dem 23,6 Prozent-Retracement der Abwärtswelle zusammenfällt, sollte verteidigt werden (und entspricht ungefähr der 1900er-Marke beim S&P 500). Bricht die Schwelle, dann geht der Blick wieder eindeutig Richtung Süden.
Auf der Oberseite bleibt die 9000 unverändert die entscheidende Marke, die der DAX mindestens per Tagesschluss überwinden sollte. Erst wenn diese Hürde aus dem Weg geräumt ist, eröffnet sich weiteres Kurspotenzial. Bis dahin sollten neue Long-Engagements zurückgestellt werden.

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Wochenanalyse:
Top-Formation wurde aufgelöst
Mit den jüngsten Verlusten hat der DAX die breite Schiebezone zwischen 9000 bis 10.000 nach unten hin verlassen und ein klassisches Verkaufssignal geliefert. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Bewegung seit Herbst 2013 als Rechteck, Dreifach-Top, SKS oder was auch immer klassifiziert wird, denn die Kurszielbestimmung ist bei allen Varianten gleich. Um das Abwärtspotenzial zu bestimmen, wird die Höhe der Formation an den Ausbruchspunkt gespiegelt, hier zeigt der Chart weitere Risiken bis rund 7750 (rote Balken). Es könnte also durchaus sein, dass die 2000 / 2007er-Hochs unterboten werden und auch die letzten Optimisten aufgeben, bevor eine Erholung einsetzt. Diese Kursziel bleibt vorerst bestehen, solange der DAX nicht per Wochenschluss die 9000 zurückerobert.

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Monatsanalyse:
Die Würfel sind offenbar gefallen
Im langfristigen Monatschart standen zwei Szenarien bisher im Blickpunkt: Entweder eine kurze Konsolidierung bei 10.000 mit anschließend weiter steigenden Kursen oder ein klassischer Retest der 2000 / 2007er-Hochs. Gerade die bearische Variante erschien zuletzt deutlich wahrscheinlicher, und so kam es nun auch. Der MACD leistete erneut sehr gute Dienste und warnte frühzeitig vor einer Korrektur. Ich hatte zuletzt mehrfach auf die erhöhten Risiken hingewiesen.
Für Anleger, die den Ausbruch Mitte 2013 verpassten, eröffnet sich somit auf den ersten Blick noch einmal eine gute Gelegenheit zum Einstieg. Allerdings hat sich die Lage im MACD noch längst nicht abgekühlt, wir handeln unverändert auf einem erhöhten Niveau, dass Verkaufssignal ist intakt. Bis in den Bereich um 7750 / 8000 bleibt das Szenario einer Retest-Bewegung noch möglich. Darunter wird es dann deutlich bearischer, Kursverluste bis an die gestrichelte Aufwärtstrendlinie (Hilfslinie) bei rund 6000 wären denkbar, wenn auch das Kursziel aus der Wochenanalyse unterboten werden sollte. Noch aber besteht Grund zur Hoffnung, dass wir diese Kursregionen nicht sehen werden.

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