Apple – was bedeuten die Zahlen für die Aktie?

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Apple mit seiner Bilanz nicht mehr die hochgesteckten Erwartungen des Marktes erreichen würde. Die gestrigen Daten enthielten so manche Enttäuschung, nachbörslich sackte der Kurs ab. Hat dies auch Folgen für die Charttechnik?

 

 

Manchmal ist gut nicht gut genug, vor allem dann nicht, wenn die Kurse schon deutlich gestiegen sind. Apple lieferte gestern ein Ergebnis je Aktie von 1,85 Dollar ab und knackte erneut die Analysteneinschätzungen von 1,81 Dollar. Zuletzt verfehlte der Konzern im vierten Quartal 2012 beim Gewinn je Aktie die Erwartungen des Marktes, eine starke Serie, die immer noch Bestand hat. Unzufrieden zeigten sich die Investoren aber mit den iPhone-Verkäufen, und hier spielt bei Apple die Musik, oder eben auch nicht. 47,5 Millionen Geräte gingen über die Ladentheke, Analysten hatten mit 49 Millionen gerechnet.

iPhone: Fluch und Segen

Das Problem: Auch wenn mit 49,6 Mrd. Dollar ein Quartalsrekord erzielt wurde, die Abhängigkeit vom iPhone ist sehr hoch. Inzwischen steht das iPhone für 63 Prozent der erzielten Erlöse. Genau dies ist die Achillesferse von Apple. Sollte das iPhone einmal nicht so gut laufen, drohen sehr schlechte Zahlen. Um entsprechende Risiken zu reduzieren und das künftige Wachstum breiter aufzustellen, sind daher andere Produkte notwendig. Wie die Apple-Watch.

Doch hier versteckt sich der Konzern hinter Ausreden. Konzernlenker Tim Cook sprach zwar von besser als erwarteten Geschäften, Fakten gab es aber wie angekündigt nicht. Die Apple-Watch wurde in die Kategorie „Andere Produkte“ gesteckt, gemeinsam mit dem TV, Beats Kopfhörern, iPod & Co. Hier setzte der Konzern 2,6 Mrd. Dollar um, eine Mrd. mehr als im vorherigen Quartal. Bei einem Verkaufspreis von 349 Dollar wären dies knapp drei Millionen Exemplare. Die Konsensschätzungen lagen bei gut vier Millionen Stück, auf das Jahr gesehen rechnen einige Experten mit 36 Millionen Einheiten. Die Apple-Watch ist somit eine Black Box in der Gesamtrechnung – mit Potenzial nach oben und unten. Entscheidend bleibt aber das iPhone, hier ranken sich schon jetzt Spekulationen um das neue Produkt iPhone 6S oder iPhone 7, dass vielleicht ab dem 25. September angeboten wird.

Kanal bleib intakt

Kommen wir zum Chart. Minus acht Prozent Verlust sind bei Apple eine Hausnummer, aber kein Vorstoß in neue Dimensionen. Ende Januar 2014 sackte die Aktie ähnlich stark ab, ein Jahr zuvor waren es sogar 12 Prozent. Im Anschluss stabilisierte sich der Wert in den folgenden drei, vier Tagen, ehe eine Erholung einsetzte. Auch jetzt ist ein ähnliches Kursverhalten zu erwarten.

Ausgehend vom Schlusskurs bei 130 Dollar dürfte der Wert bei rund 119 / 120 Dollar in den US-Handel starten. Hier verlaufen eine erst vor wenigen Tagen bestätigte horizontale Unterstützung sowie die 200-Tage-Linie. Für Schnäppchenjäger ist dies somit eine perfekte Gelegenheit, bei wenig Risiko in den seit Mitte 2013 laufenden Aufwärtstrend einzusteigen. Sogar ein Rücksetzer bis 113 Dollar wäre noch akzeptabel, hier verläuft die Unterseite der Range. Erst wenn auch dann noch keine Gegenbewegung einsetzt, droht die Gefahr einer größeren Umkehrbewegung mit Ziel 105 Dollar.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Sollte es wie erwartet zu einer Stabilisierung bei 119 / 120 Dollar kommen, stellt das Rekordniveau um 135 Dollar die Zielmarke auf der Oberseite dar. Retest eines vorherigen Hochpunktes waren bei der Apple-Aktie in den vergangenen Monaten häufig zu beobachten und stellten sich rückblickend immer als gute Kaufgelegenheit heraus.

Hebel für Mutige

Anleger die nach dem Kurssturz noch etwas mutiger die Lage nutzen möchten, können auch auf den Bull-Schein mit der WKN XM0XP2 setzen. Kursveränderungen werden um den Faktor 5 verstärkt, der Basispreis von 105 Dollar liegt deutlich unter dem Trendkanal. Alternativ bietet sich auch ein StayHigh-Optionsschein an – die WKN SG6SU7 mit einem K.o.-Level von 104 Dollar und attraktiver Rendite. Wer seine Buchgewinne absichern will oder schon sehr früh auf eine Trendwende setzen möchte, greift zur XM1JBY (Hebel 5).

Apple, DAX, Gold, Silber, zahlreiche Goldminen-Aktien und die versteckten Signale in den US-Charts waren gestern auch Thema im Webinar. Die Aufzeichnung finden Sie hier:

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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