RWE, E.ON, Barrick Gold, Facebook, Silber und der Chart des Untergangs
In den US-Börsenforen wird derzeit ein Chart heiß diskutiert, der eine direkte Parallele zwischen dem Börsencrash von 1929 und heute zieht. Doch ist ein Vergleich zulässig? Wirkliche Gefahren drohen derzeit von einer ganz anderen Seite.
Bei den Einzelwerten sorgte Facebook für einen echten Paukenschlag. 19 Mrd. Dollar zahlt man für WhatsApp. In dem Unternehmen arbeiten nur 55 Mitarbeiter, macht 345 Mio. Dollar pro Angestellten. Viel aussagekräftiger ist aber, wie viel Facebook pro Nutzer zahlte. Und hier sieht die Welt, auch im Vergleich zu Instagram oder Twitter ganz anders aus. Facebook bezahlt für jeden WhatsApp-Nutzer 42 Dollar, bei Twitter sind es auf Basis der Marktkapitalisierung 67 Dollar.
Von Euphorie kann an den Börsen eigentlich keine Rede sein, obwohl die Indizes nahe den Rekordhochs notieren. Etwas anders sieht die Lage bei den Analysten aus. Von Finanzexperten kommen zwar immer mehrheitlich Kaufempfehlungen, Extremwerte sind aber mit Vorsicht zu Genießen. Nach Angaben der DZ Bank werden aktuell nur 12 der 1500 Unternehmen im bereiten S&P 1500-Index mehrheitlich zum Verkauf empfohlen. Noch bullisher sind die Analysten für die Papiere im S&P 500 oder Dow Jones. Anzahl der Aktien, die mehrheitlich auf Verkaufen stehen: Fehlanzeige. Beim DAX sieht die Ausgangslage etwas ausgewogener aus. Mit Commerzbank, E.ON, RWE, K+S, Merck und ThyssenKrupp sind immerhin sechs Werte auf der „roten“ Liste.
Wie sind die charttechnischen Aussichten für den S&P, DAX, RWE, Barrick Gold & Co.? Von welcher Seite drohen böse Überraschungen? China rückt verstärkt in den Vordergrund. Vor allem das Schattenbankenwesen birgt große Risiken. Bären wie die Analysten der Societe Generale sehen eine 20-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass das Land im laufenden Jahr in eine Krise schlittert. Prognosen zufolge könnte das BIP im laufenden Jahr von 7,7 auf 6,9 Prozent absacken. Eine harte Landung. Mit entsprechenden Folgen für die Schwellenländer und die Weltwirtschaft. Der Schock könnte die globale Konjunktur rund 1,5 Prozentpunkte Wachstum kosten. Für das laufende Jahr rechnet die Weltbank bisher mit einem globalen Wachstum von 3,2 Prozent. Zugegeben, selbst die Franzosen halten ihr Krisenszenario zu 80 Prozent für unwahrscheinlich. Das im Reich der Mitte mit dem gigantischen Schattenbankensystem aber eine tickende Zeitbombe liegt, lässt sich kaum abstreiten. Denn die als uneinbringlich geltenden Bankkredite kletterten Ende 2013 auf den höchsten Stand seit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise im Herbst 2008. Bereits Ende Januar gab es Berichte, dass der chinesische Staat in letzter Sekunde den Ausfall eines Fonds abwendete. Die tatsächliche Lage des Schattenbankenwesens bleibt – wie der Name schon richtig sagt – im Dunkeln.
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