By 17. März 2015 Read More →

K+S, Commerzbank, E.ON – Check der Turnaroundkandidaten

Ebbe und Flut folgen ähnlich zuverlässig aufeinander wie Hausse und Baisse an der Börse. Seit Jahresbeginn haben eindeutig die Käufer das Zepter in der Hand, die Rally beim DAX erreicht historische Dimensionen. Davon profitieren auch Aktien, die seit Jahren eher in den unteren Tabellenregionen zu finden sind.  Zumindest teilweise, wie ein Blick auf den DAX zeigt.

Was soll man zu so einer Entwicklung noch schreiben? Seit inzwischen neun Wochen zieht es den DAX nach oben, zuletzt sogar mit erhöhter Dynamik. Fallende Kurse scheint es nicht mehr zu geben, die 12.000 könnte bereits heute fallen. Im Gegensatz zu anderen Rally-Phasen in der Vergangenheit unterscheidet sich die derzeitige Aufwärtsbewegung in einem zentralen Punkt: Es will einfach keine Euphorie aufkommen. Nicht nur viele institutionelle, sondern auch private Anleger warten sehnsüchtig auf eine Korrektur, um günstiger in den Markt zu kommen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Ohne Atempause läuft der Börsen-Express und zwingt gleichzeitig immer mehr Akteure in den Markt, die eigentlich zu viel tieferen Kursen einsteigen wollten. So setzt sich eine Spirale in Gang, die ständig am Leben bleibt. Mit jedem Tag, den der DAX steigt, wird der Performance-Rückstand der bisher zu passiven Akteure größer. Solange diese Voraussetzungen gegeben sind, kann die Rally noch wesentlich länger anhalten als viele erwarten. Auch wenn dies fundamental nicht mehr gerechtfertigt scheint und bisher sehr zuverlässige markttechnische Signalgeber seit Wochen auf Rot stehen. „Die Märkte können länger irrational bleiben als du liquide“ lautet eine bekannte Börsenregel. Stellen Sie sich daher weiter hinter den Markt und kämpfen Sie nicht gegen die Rally. Natürlich sind die Risiken inzwischen extrem hoch und es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Konsolidierungsphase einsetzt. Aber selbst dann muss es nicht zwingend zu fallenden Kursen kommen. Auch eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau ist durchaus denkbar, vor allem, wenn zu viele Akteure auf günstigere Kurse hoffen. Fakt ist aber auch, dass es sehr schnell sehr ungemütlich werden kann, wenn unerwartete, negative Ereignisse auf den Markt treffen. Dann wollen alle zugleich durch den Ausgang, und hier wird es dann richtig eng.

Blick in die Vergangenheit

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Um die aktuelle Ausgangslage einordnen zu können, hilft uns der erste Chart. Seit dem letzten erwähnenswerten Tief Mitte Oktober sind 22 Wochen vergangenen. Unter dem DAX-Verlauf ist die Performance in allen fortlaufenden 22-Wochen-Intervallen der vergangenen 30 Jahre abgetragen. In den letzten fünf Monaten ist der DAX um rund 37 Prozent gestiegen, die waagerechte rote Linie dient hier zur Orientierung. Vergleichbare Haussephasen gab es seit 2005 nur ein Mal – im Herbst 2009. Schaut man etwas weiter in die Vergangenheit, finden sich einige Beispiele kurz vor der Jahrtausendwende. Vor fast genau 15 Jahren spurtete der DAX in einem ähnlichen Zeitraum sogar um 55 Prozent in die Höhe. Wichtig für uns Anleger ist aber das Kursverhalten im Anschluss an solche Übertreibungen. Und auch hier zeigt sich deutlich, dass sowohl eine Kurskorrektur als auch eine Seitwärtsbewegung möglich sind. Allerdings gilt es noch etwas genauer zu differenzieren: In den Jahren 2003 und 2009 folgte die Erholung auf eine vorherige Baisse. Aktuell notiert der DAX aber auf Rekordhoch – wichtiger sind daher die Kursreaktionen zwischen 1997 bis 2000. Und hier haben die Bären eindeutig die besseren Argumente. 1997 drehte der DAX ab einem Niveau von 35 Prozent, 1998 hielt der Markt das hohe Tempo hingegen einige Monate durch, ehe der Trend kippte. Im Jahr 2000 lief die Party noch wesentlich dynamischer, bis ein Salami-Crash einsetzte.

K+S liegt in Führung

Noch kräftigere Bewegungen zeigten natürlich viele Indexmitglieder. Allein seit Monatsbeginn kletterten fünf Papiere um mehr als zehn Prozent. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr war Fresenius Medical Care mit 19 Prozent die beste Aktie. Bereits nach zweieinhalb Monaten liegen 10 Papiere um mehr als 30 Prozent vorne. Spitzenreiter ist derzeit K+S mit Zuwächsen von 43 Prozent. Nach der schwachen Entwicklung in den vergangenen Jahren läuft die Gegenbewegung beim Rohstoffkonzern auf Hochtouren. Gute Zahlen lieferten zuletzt den passenden fundamentalen Rückhalt, dazu kommt eine hohe Relative Stärke. Auch die Commerzbank scheint allmählich aus ihrer Lethargie zu erwachen und testet die obere Begrenzung einer längerfristigen Seitwärtsrange. Seit Jahresbeginn steht der Bank-Wert mit Gewinnen von 16 Prozent nur auf Rang 24, für Platz 18 reicht es hingegen im Ranking seit Anfang März. Tendenz also steigend. Bei RWE und E.ON scheint die Rally hingegen keine Rolle zu spielen, zusammen mit den Papieren der Lufthansa sind die Versorger die einzigen Werte im DAX, die seit Jahresbeginn sogar einbüßten. Im heutigen Chart-Webinar schauen wir uns die Turnaroundkandidaten genauer an und beantworten die Frage, warum der DAX bis auf 13.220 Punkte steigen kann. Anmelden können Sie sich gerne hier.

Hier noch der Überblick zu den Webinaren beim Partnerportal feingold-research.de:

17.03. Bilfinger, Commerzbank, Aixtron – Turnaround-Kandidaten im Check Beginn: 19 Uhr, Anmeldung hier.

18.03. Gib ihm Sauriß! Beginn: 18 Uhr, Anmeldung hier.

19.03. OpernTurm live – Beginn 18.30 Uhr, Anmeldung hier.

24.03. Gold und Öl – Rohstoffe im Fokus: Was machen die Goldminen- und Energieaktien? Beginn: 19 Uhr, Anmeldung hier.

25.03. Wohin treiben die Notenbanken Gold, Euro, DAX? – Beginn 15 Uhr, Anmeldung hier.

25.03. Gib ihm Sauriß! Beginn: 18 Uhr, Anmeldung hier.

26.03. OpernTurm live – Beginn 18.30 Uhr, Anmeldung hier.

30.03. DAX, Öl, Euro – Bilanz und Ausblick auf das zweite Quartal – Beginn 18 Uhr, Anmeldung hier.

31.03. Apple, Google & Co. US-Werte im Blick – Welche Aktien haben die besten Chancen? Beginn: 19 Uhr, Anmeldung hier.

 

 

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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