By 1. September 2014 Read More →

Google, Apple, Tesla, Facebook – Gesetzte der Schwerkraft nicht vergessen

Kaum laufen die ersten Meldungen über eine Verschärfung des Konflikts in der Ukraine über den Ticker, schon knicken die Kurse ein. Typischerweise ist dies genau an einem sehr wichtigen Punkt der P & F Charttechnik geschehen. Gerade die Technologiewerte sollte man nun genau verfolgen.

Liebe Leserinnen und Leser,

exakt an der bärischen Widerstandslinie scheiterten die Käufer und ließen den Index nach unten abprallen. Damit wurde die Entscheidung über den weiteren Trendverlauf auf der Zeitachse verschoben. Aber wie schon am Mittwoch angedeutet, halte ich es für recht wahrscheinlich, dass wir noch eine Weile zwischen 9.000 Punkten und dem alten Hochs hin und her pendeln werden. Größere Turbulenzen kann ich mir wegen der kreativen Geldpolitik und dem unattraktiven Rentenmarkt aktuell nicht vorstellen.

Aber sogar dies ist schon eine recht gewagte Prognose in einer Welt voller Unsicherheiten. Werfen wir also zuerst einen kurzen Blick auf den DAX. Obwohl man  hier nicht erkennen kann, wie deutlich die Käufer an der 50- und auch an der 200 –Tage- Linie zunächst einmal gescheitert sind, zeige ich Ihnen den P & F Chart.

Zunächst einmal fällt auf, dass die stets im 45 Grad-Winkel geneigte bärische Widerstandslinie eindrucksvoll bestätigt wurde. Zum wiederholten Male seit diesem Sommer (Ziffer 6 für den Monat Juni) prallten die Kurse, wie von unsichtbarer Hand gelenkt, daran ab. Dies sollten wir ganz einfach beachten und unseren Risikoappetit darauf einstellen. Erst oberhalb dieser Linie würde ich Ihnen systematisch empfehlen, ihre Positionen auszubauen oder neue zu eröffnen.

Umgekehrt ist es aber auch kein Drama bzw. völlig normal, dass die Kurse eine derartig lange positive X Spalte wieder etwas korrigieren. Trotzdem schadet es wegen der vielen unterschiedlichen Risiken nicht, bis auf weiteres einen Fuß über der Bremse zu halten. Genauso halte ich es auch in meinem Premiumbrief mit den erfolgreichen Musterdepots und in der Vermögensverwaltung.

Wie hoch sind die Risiken wirklich?

Wie ich Ihren Zuschriften entnehmen kann, sorgen sich viele Leser um die Nachhaltigkeit des Börsenaufschwungs oder befürchten sogar einen schmerzhaften Einbruch der Kurse. Kein Wunder, angesichts der vielen Krisenherde und der unterschiedlichen Richtungen, in die die konjunkturellen Nachrichten zeigen.

Da ist es also nur logisch und konsequent, dass derzeit viele bekannte Mahner und Crashpropheten in den Medien zu Wort kommen. Nun ist es aber kein Geheimnis, dass die meisten Pessimisten natürlich auch den fünfjährigen Kursaufschwung verpasst haben, da sie ja ganz einfach immer pessimistisch sind. Und ebenfalls ist es keine Neuigkeit wenn ich Ihnen sage, dass wir Anleger unsere Entscheidungen weder auf die Aussagen von Wissenschaftlern, Gurus oder (meist aus Gründen des Marketings) notorischen Crashpropheten stützen sollten.

Viel effizienter ist es daher für uns Investoren, selber einmal nachzudenken. Im Folgenden schildere ich Ihnen in aller Kürze ein paar Dinge, die ich kritisch bewerte, und die natürlich auch in meine Anlageentscheidungen für meine Kunden einfließen.

Heutige Bewertung, Risiken und Psychologie

Eigentlich sind Aktien heute im Durchschnitt (z.B. im DAX) gemessen am KGV nicht besonders hoch bewertet. Aber davon abgesehen, dass der Durchschnitt keine Rolle spielt, sehe ich ein anderes Problem. In den vergangenen Jahren sind die Umsätze der Firmen nur unterproportional gestiegenen im Verhältnis zum Gewinn je Aktie. Dies liegt zum Teil daran, dass viele Unternehmen eigene Aktien zurückkaufen und sich dadurch die Anzahl der ausstehenden Aktien verringert, während sich der Gewinn je Aktie erhöht. Dadurch verbessert sich aber nicht die wirtschaftliche Situation der Firma. Ebenfalls ist dies nur eine Betrachtung des heutigen Zeitpunktes, die wenig Aussagekraft für die Zukunft hat.

Etwas kritisch bin ich auch deswegen gegenüber wissenschaftlichen Berechnungsmethoden, da diese nicht die potentiellen Veränderungen am Zinsmarkt berücksichtigen können. Heute liest man viel darüber, dass Aktien alternativlos sind – und dennoch knickten deutsche Aktien vor wenigen Wochen um etwa 10 % ein. Sehr schnell nahmen die Investoren ihre „Chips“ vom Tisch. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die großen Anleger trotz der Problematik am Zinsmarkt zittrig und die alten Börsengesetze noch längst nicht außer Kraft gesetzt sind.

Problematisch ist meiner Meinung nach auch die heute vor allem in den USA wieder sehr hohe Anzahl der ausgegebenen Börsenkredite. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Gier wieder größer als das Großhirn ist und Sorglosigkeit um sich greift. Dies deutet wiederum auf einen weit vorangeschritten Börsenzyklus. Immerhin steigen die Kurse seit etwa fünf Jahren – wenn auch zugegebenermaßen von einem extremen Tiefpunkt aus betrachtet.

Nicht zuletzt kann Ihnen niemand vorhersagen, wie weit die Provokationen von Präsident Putin in der Ukraine noch reichen und wie unklug und unbesonnen der Westen darauf reagieren wird. Vor allem kann kaum vorhergesagt werden, ob es weitere Sanktionen geben wird, wie sich diese auswirken und wie die Anleger darauf reagieren. Denn schließlich bilden Börsenkurse in erster Linie eine Einschätzung ab, wie die Investoren die heutigen Nachrichten bezüglich der zukünftigen Gewinnsituation einer Firma einschätzen. Da aber viele einzelne Individuen mit verschiedenen Erwartungen die Investitionsentscheidungen treffen, die auch Ihre Meinung rasch ändern können, ist die Prognose von Börsenkursen ein schweres Unterfangen.

Aus dieser Einsicht resultiert meine Empfehlung an Sie zu handeln was man sieht, und nicht was man denkt. Daher sind die klaren P & F Charts so wertvoll und auch der innere Markt, der Ihnen zeigt, in welche Richtung sich das „Big Money“ positioniert.

Ein Blick auf die NASDAQ

Vor allem die Bewertung der Wachstumsaktien ist heute ambitioniert, obwohl viele Titel nach wie vor attraktiv sind.  Trotzdem macht der Blick auf den Chart etwas schwindelig.

In Anbetracht meiner obigen Empfehlung „zu handeln was man sieht“, kann ich nicht viel Negatives über diesen Chart schreiben. Wir haben ein neues Hoch und dabei ein deutliches Kaufsignal der P & F Technik generiert. Trotzdem sollte man aber kritisch betrachten, dass sich die Kurse ungewöhnlich weit von ihrer Unterstützungslinie entfernt haben. Eine Entfernung von 1.600 Punkten oder 40 % ist schon sehr beachtlich und birgt Rückschlagsrisiken.

Alleine ist dies noch kein Verkaufsgrund, aber behalten Sie im Hinterkopf, dass es normal ist, dass die Kurse immer wieder an  ihre Unterstützungslinie zurückkehren und diese testen. Auch hier gelten die Regeln der Schwerkraft.

Wenn Sie Fragen an mich haben, sich für einen kostenlosen und fairen Depotcheck, meine Vermögensverwaltung oder den Premiumbrief interessieren, kontaktieren Sie mich bitte.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Investments.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Buhl

Posted in: Gastbeiträge

About the Author:

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

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