By 4. Dezember 2013 Read More →

Gold – Neue Kursziele, Soros steigt mit 25 Mio. Dollar ein

Der November verlief für Gold alles andere als glänzend. Auch der Start in den Dezember verspricht zunächst keine Wende. Die Abflüsse bei den spekulativen Finanzinvestoren sind weiterhin sehr hoch. Hedge-Fonds-Manager George Soros setzt hingegen auf Gold-Aktien.

Ein Mix aus Kapitalumschichtungen in die haussierenden Aktienmärkte, steigenden Realzinsen und die Aussicht auf eine eher früher als später einsetzende Drosselung der ultraexpansiven Geldpolitik der amerikanischen Notenbank setzten zuletzt den Edelmetallen zu. Vor allem nach den überraschend guten US-Konjunkturdaten kam der Goldpreis unter Druck und scheiterte an der Rückeroberung des Widerstandsbereichs um 1250 bis 1270 Dollar. Die kommenden Tage dürften richtungsweisend werden, denn mit dem Arbeitsmarktbericht am Freitag steht ein für die US-Geldpolitik richtungsweisender Termin auf der Agenda, der wesentlich die Tendenz nicht nur bei den Edelmetallen bestimmen dürfte. Neue Positionen im Vorfeld sind daher sehr risikoreich, denn wie bei jeder Veröffentlichung können die Prognosen deutlich übertroffen aber auch verfehlt werden. Auch der zur Wochenmitte anstehende ADP-Bericht liefert meist nur eine Tendenz, die eher mittelfristig die Richtung vorgibt.

Charttechnisch läuft die Entwicklung bei Gold wie zuletzt erwartet. Nach wie vor sind alle wichtigen Trends auf kurz- und mittelfristiger Basis abwärts gerichtet. Spekulationen gegen dieses übergeordnete Kursverhalten sollten nach wie vor gemieden werden. Da die Feinunze den ehemaligen Unterstützungsbereich 1250 / 1270 nicht zurückeroberte und eher einen bearischen Retest von unten zeigte, rückt vorerst das Jahrestief von 1180 / 1200 Dollar in den Vordergrund. Hier besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich der Goldpreis  stabilisiert. Im Wochenchart könnte der Preis einen möglichen Doppelboden ausbilden –  wie gesagt, könnte. Formal wäre der Doppelboden erst abgeschlossen und somit aussagekräftig, wenn Gold im Anschluss auch über das August-Hoch von 1433 Dollar steigt. Kritisch wird es hingegen, wenn das Jahrestief nicht halten sollte, was aufgrund der derzeit bereits steigenden Zinsen und der Aussicht auf weniger billiges Zentralbank-Geld durchaus wahrscheinlicher ist. Ein mögliches Zielgebiet liegt bei rund 1080 Dollar und kann aus der Höhe eines absteigenden Dreiecks abgeleitet werden.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Aufhorchen lässt die Meldung, dass der milliardenschwere Hedge-Fonds-Manager George Soros offenbar wieder Gefallen an Gold, genauer gesagt Gold-Aktien findet. Die Fondsgesellschaft des Investors kaufte im dritten Quartal 1,1 Millionen Anteile am Market Vectors Gold Miners ETF. Insgesamt beläuft sich die Investition auf rund 25 Millionen Dollar. Mit dem Market Vectors Gold Miners ETF können Anleger recht einfach den NYSE Arca Gold Miners Index abbilden, in dem die Schwergewichte aus der Branche der Gold-Produzenten wie Barrick Gold oder Goldcorp enthalten sind. Im Vergleich zum Gold-Preis reagieren die Kurse der Gold-Produzenten in der Regel stärker auf Bewegungen des Gold-Preises. Während das Edelmetall seit Jahresbeginn rund 26 Prozent an Wert einbüßte, sackte der Gold-Aktien-Index um 54 Prozent ab. Investitionen in den Aktien-Index stellen somit eine Art Hebelspekulation auf den Goldpreis dar.

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Bisher dürfte sich das Engagement aber nicht ausgezahlt haben, der Market Vectors Gold Miners ETF sackte auf den tiefsten Stand seit November 2008 und lieferte charttechnisch ein klassisches Verkaufssignal. Ob Gold und somit auch die Gold-Aktien von einer möglicherweise bevorstehenden deutlicheren Korrektur an den heiß gelaufenen Aktienmärkten profitieren, ist reine Spekulation. Zumindest die spekulativen Finanzanleger bleiben bei Gold weiter auf dem Rückzug. Sowohl bei Gold als auch bei Silber wurden in der Woche zum 26. November die Netto-Long-Positionen die vierte Woche in Folge stark abgebaut. Auf Vier-Wochen-Sicht sank der Anteil bei den Netto-Long-Positionen auf Gold um 82 Prozent, bei Silber um 91 Prozent. Nach Angaben der Commerzbank befinden sich die Netto-Long-Positionen bei Gold mit derzeit 16.000 Kontrakten auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2006.

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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