By 18. November 2015 Read More →

Aixtron – Parallelen zur 700 Prozent-Rally aus 2009

Es hat recht lange gedauert, bis sich bei Aixtron wieder einige Analysten mit zweistelligen Kurszielen aus der Deckung getraut haben. Inzwischen mehren sich die positiven Kommentare und treiben die Aktie weiter nach oben. Investoren und Zocker haben den Braten gerochen.  

Für Barclays ist die Sache klar: Die britische Investmentbank verdoppelte am Montag das Kursziel für Aixtron von fünf auf zehn Euro und begründeten die Anpassung mit den derzeit zu niedrigen Umsatzerwartungen der Analysten. Angesichts der harten Konkurrenz könnten die LED-Hersteller ihre Kapazitäten weiter ausbauen, der jüngste Vorstoß von Osram deutet ebenfalls in diese Richtung. Zehn Euro ruft auch JPMorgan aus, die Amerikaner rechnen nun mit einem geringeren Verlust als bisher erwartet.

Blicke sind auf 2016 gerichtet

Fakt ist, dass die Aachener mit ihren Zahlen zum dritten Quartal durchaus auf der positiven Seite überraschten, es gab aber auch Ausreißer nach unten. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern von 1,5 Mio. Euro hatte kaum ein Stratege auf der Agenda, hier lagen die Konsensschätzungen bei einem Verlust von rund 5,5 Mio. Euro. Nach neun Monaten bleibt aber immer noch ein Minus von 25,2 Mio. Euro, insgesamt knapp 136 Mio. Euro gingen durch die Bücher. Zur Einordnung: In den ersten neun Monaten 2014 lagen die Umsätze bei 149 Mio. Euro bei einem Ebit von minus 39 Mio. Euro. Unsicherheit besteht besonders hinsichtlich der kurzfristigen Auftragsentwicklung. Der Auftragseingang verfehlte mit 34,4 Mio. Euro deutlich die Erwartungen von 41,5 Mio. Euro.

Für 2015 sollen die Erlöse im Bereich von 190 bis 200 Mio. Euro liegen, hier schlägt die Auftragsverschiebung durch den chinesischen Großkunden voll durch. An der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt, und dies ist auch der Grund für die jüngste Rally. Im kommenden Jahr könnten bei Aixtron geschätzte 275 bis 300 Mio. Euro durch die Bücher gehen, hier sollte die Lieferung an Sanan das Wachstum antreiben. Deutlich wird dies auch mit dem nun vorgelegten Zwischenbericht: „Diese Lieferungen werden nun für das Jahr 2016 erwartet und hängen von den Fortschritten des laufenden, meilensteinbasierten Qualifikationsprozesses ab“, sagte Martin Goetzeler, Vorstandsvorsitzender von Aixtron.

Vorsicht heiß

Die Aussagen verfehlten ihre Wirkung nicht, flankiert von den zunehmend bullischen Analystenkommentaren sprang die Aktie seit Anfang Oktober um 50 Prozent an. Seit fünf Wochen geht es bereits stramm nach oben. Eine ähnliche Rally gab es zuletzt 2009, als die Aktie nach einer vorherigen Korrektur von 70 Prozent über einen Zeitraum von neun Monaten um gut 700 Prozent zulegte. Natürlich waren die fundamentalen Voraussetzungen vor sechs Jahren anders als jetzt. Übertreibungen nach unten und oben sind bei Aixtron aber keine Seltenheit, die Papiere sind nichts für Anleger mit schwachen Nerven.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Ob das Kursverhalten aus 2009 nun als Blaupause dient, kann derzeit niemand beantworten. Fakt ist aber, dass mit dem Sprung über den kurzfristigen Abwärtstrend und die 200-Tage-Linie einige wichtige Hürden aus dem Weg geräumt wurden. Die nächste Zielmarke kann aus mehreren Umkehrpunkten aus dem Frühjahr abgeleitet werden und liegt bei 7,40 bis 7,50 Euro. Je dynamischer die Aktie auch darüber noch gekauft wird, desto besser sind die weiteren Aussichten. Und auch hier lohnt sich noch einmal der Blick auf 2009: Im Zeitraum zwischen März bis Mitte Oktober blieb die Wochenbilanz nur vier Mal negativ, die Aktie notierte zeitweise um bis zu 140 Prozent über ihrer 200-Tage-Linie. Bisher stehen „nur“ fünf positive Wochen in der Bilanz, die Differenz zum langfristigen Durchschnitt liegt bei 17 Prozent. Die nächste relevante Barriere bei 8,35 bis 8,70 Euro könnte daher zügig erreicht werden, wenn der Hype unverändert anhält. Darüber liegen Widerstände bei 9,50 / 9,80 Euro sowie am Abwärtstrend bei 11,50 Euro.

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Wer in die bereits sehr volatile Aktie mit noch mehr Power einsteigen möchte, greift zur SE1UF1 mit Hebel 3,3. Short-Spekulationen sind zwar nach der Rally sehr reizvoll, sollten aber eher zurückgestellt werden. Wer dennoch sein Glück versuchen möchte, steigt über die DT9A3B mit Hebel 2,2 ein.

Anleger die nicht ganz so viel Risiko eingehen wollen, sollten sich die Aufzeichnung zum gestrigen Chart-Webinar anschauen. Wir haben einige Strategien auf aussichtsreiche Aktien und natürlich die Lage beim DAX vorgestellt – einfach auf das Bild klicken:

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Posted in: Aktien, Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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